Worb - Das Kino im Dorf lassen
Schon oft wurde den kleinen Kinos auf dem Land das Ende vorausgesagt. Zum Glück gibt es Leute, die verrückt genug sind, sie zu retten. Ein Artikel aus der Zeitschrift "Der Beobachter".
"Das «Chinoworb» ist bald 60 Jahre alt und liegt versteckt zwischen Fachwerkhäusern, Gärten und Tannen in einem Flachbau aus Beton. Die Leute in Worb sagen nicht «Chinoworb», sondern «üses Chino». Mit leuchtenden Augen erzählen sie von früher, als der Eintritt noch 50 Rappen kostete. Als es im Saal noch die alten Klappsitze aus Holz gab, unter die man kriechen konnte, wenn eine gruselige Szene kam. Als am Sonntagnachmittag italienische Filme für die Gastarbeiter liefen.
Für die Worber war es ein Schock, als der Kinobesitzer vor zwei Jahren ankündigte, die Schwingtür, hinter der sich so viele Erinnerungen verbergen, für immer abzusperren. Kurz zuvor hatten die Studiobosse in Hollywood entschieden, ab 2014 keine teuren 35-mm-Filmkopien mehr herzustellen, sondern nur noch die billigeren digitalen. Alle anderen Filmstudios zogen mit. Weltweit waren die Kinos gezwungen, ihre 35-mm-Projektoren gegen digitale auszutauschen. Mehrere Schweizer Landkinos konnten sich die Investition – 100'000 bis 150'000 Franken – nicht leisten..."
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(Siehe insbesondere Bild 7/7 der Bildergalerie zum Artikel)