Worb - Beschäftigungsprogramm recy-worb wird weitergeführt

Das Worber Beschäftigungsprogramm für ausgesteuerte Sozialhilfebezüger recy-worb in der ehemaligen Mosterei im Dorfzentrum wird weitergeführt. Das Gemeindeparlament hat die Produktedefinition einstimmig genehmigt. Der jährliche Nettoaufwand für die Gemeinde beträgt 80‘000 Franken.

Martin Christen, martin.christen@bern-ost.ch

Das Beschäftigungsprogramm in der Alten Mosterei an der Industriestrasse 27 wird seit 2007 von der Gemeinde unterstützt. Das Programm wird geleitet vom nicht gewinnorientierten Verein „stay a while“ unter der Geschäftsführung von Erich Schüpbach.

Die Haupttätigkeit besteht in der Zerlegung elektronischer Geräte. Die Bevölkerung kann Elektroschrott kostenlos abgeben: Ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte, PC, Drucker, Monitore, Spielzeuge u.a. Der Schrott wird vom Recy-Team demontiert, sortiert und an eine grosse Recycling-Firma weitergeleitet.

Die vom Gemeindeparlament genehmigte neue Produktedefinition „Arbeits- und Beschäftigungsprojekt“ tritt auf Neujahr 2013 in Kraft. Die Zahl der Arbeitsplätze beträgt 12, wovon fünf vom Kanton finanziert werden. Im letzten Jahr wurden insgesamt 29 ausgesteuerte Sozialhilfebezüger beschäftigt.


Gemeinderat Hanspeter Stoll (FDP) sagte dem Parlament, das recy-worb sei ein erfolgreiches Projekt, das gut laufe. Es gebe den Arbeitenden Lebenssinn und Tagesstruktur, ermögliche Kontakte. Die Zukunft nach 2013 sei noch unsicher, weil die kantonale Beteiligung ab diesem Zeitpunkt noch nicht beschlossen sei.

Im Parlament stimmten alle Fraktionen der recy-Weiterführung zu. Christa Kühn von den Grünen sagte, das Projekt biete echte Lebenshilfe. Barbara Maccaferri (FDP) sagte, das recy-worb sei für die soziale und berufliche Wiedereingliederung wichtig. Geneviève Le Fort (SP) sagte, das Beschäftigungsprogramm bringe nur Vorteile, es biete neue Perspektiven und stärke das Selbstwertgefühl.

Für Adolf Seematter (EDU) wirkt sich das Projekt nur positiv auf die ganze Gemeinde aus. Thomas Leiser (EVP) sagte, das recy-worb helfe den Menschen, die am Nullpunkt ihres Lebens angelangt seien: „Die Stärke der Gemeinde Worb misst sich am Wohl der Schwächsten.“ Bruno Wermuth (SVP) lobte die Institution, die die Möglichkeit biete, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.


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Erstellt: 10.09.2012
Geändert: 10.09.2012
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