Worb - Beim Bierkastenlauf geht es «gesitteter» zu

wal / Der Bund
Im Baselbiet hat ein nicht bewilligter Harassenlauf am 1. Mai zu einem massiven Polizeiaufgebot mit 400 Sicherheitsbeamten und Kosten von fast einer halben Million Franken geführt. «Ein Kanton im Ausnahmezustand» titelte die «Basler Zeitung». Ein ähnliches Szenario ist beim 6. Bierkastenlauf in Worb am 31. Juli, mit Start und Ziel auf dem Gelände der Egger-Brauerei, nicht zu erwarten.

«Bei uns geht es gesitteter zu», sagt Michael Egger vom Organisationskomitee. «Bisher gab es keine Zwischenfälle, Schlägereien oder Alkoholleichen.» Es werde viel Wert auf den Jugendschutz gelegt. Ohne Ausweis werde niemand zum Start zugelassen.

Beim Harassenlauf von Reinach nach Münchenstein BL kam es im letzten Jahr zu schweren Körperverletzungen. Es nahmen jeweils zwischen 2000 und 3000 Jugendliche daran teil. In Worb sind es etwa 150 Zweierteams. Egger fände es schade, wenn die Repression aus dem Baselbiet nach Worb schwappen würde.

In diesem Jahr gibt es nur noch eine Kategorie: Eine Bierharasse von Egger mit 10 Flaschen à 33 cl muss auf der knapp 6 Kilometer langen Strecke nach Vechigen und zurück getrunken werden. Noch letztes Jahr gab es zwei Kategorien, eine mit 20 und eine mit 10 Flaschen à 29 cl.

Die Bewilligung für den diesjährigen Lauf ist noch nicht erteilt. Das Gesuch wird in der Sicherheitskommission behandelt und geht dann an den Regierungsstatthalter. Solange der Jugendschutz konsequent eingehalten wird, sieht Gemeindepräsident Niklaus Gfeller kaum eine Möglichkeit, den Anlass zu verbieten. Allerdings stellt der EVP-Politiker die Sinnfrage und sagt zudem: «Ich weiss nicht, was an warmem und geschütteltem Bier gut sein soll.»

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Erstellt: 04.05.2010
Geändert: 04.05.2010
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