Worb - Baubeginn der Verkehrssanierung in Griffnähe - Kampf um die Bundesgelder
Die Vorbereitungen für den Bau der Verkehrssanierung Worb laufen auf Hochtouren. Der Kanton will mit dem Bau anfangs 2011 beginnen und kämpft jetzt für die zeitgerechte Freigabe der Bundesgelder. Die bernische Baudirektorin Barbara Egger-Jenzer (SP) sagte an einer Medienkonferenz in Worb: "Ich kämpfe, damit die Gelder fristgerecht fliessen, und ich bin zuversichtlich."
Jetzt steckt das Geschäft "Agglomerationsverkehr" im Bundeshaus in der parlamentarischen Beratung. Im Frühjahr soll der Ständerat entscheiden, im Juni der Nationalrat. Die Zeichen stehen gut: In der ständerätlichen Kommission war das Worber Projekt am 11. Januar unbestritten.
An einer Medienkonferenz in Worb informierte Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer (SP) über den aktuellen Stand des Projekts: "Heute haben wir die Ziellinie nahe vor Augen, aber wir sind noch nicht ganz am Ziel."
Die bernische Baudirektorin weiter: "Damit wir mit Bauen beginnen können, brauchen wir vom Bund nicht nur einen positiven Entscheid, sondern Geldmittel, die sofort fliessen."
Das Problem: Der Bund fasst wegen Geldproblemen des Infrastrukturfonds eine verspätete Auszahlung der Beiträge ins Auge. Im schlimmsten Fall könnten die Bundesmittel erst 2020 fliessen.
"Für mich ist die Haltung des Bundes nicht akzeptabel", betonte Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer. Sie versprach, dass sie sich an vorderster Front für die fristgerechte Freigabe der Bundesmittel einsetzen werde, damit mit dem Bau wie geplant Anfang 2011 begonnen werden kann.
Ende dieses Jahres werde Klarheit herrschen über die Zahlungsfristen des Bundes: "Ich werde - gemeinsam mit den Baudirektoren aller andern Kantone - kämpfen, damit die Gelder fristgerecht fliessen", sagte Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer.
Die Vorbereitungsarbeiten für das 60-Millionen-Projekt, das den Bau einer rund 1,4 Kilometer langen Umfahrungsstrasse mit zwei Tunneln am südlichen Dorfrand vorsieht, sind auf Kurs.
Vom 8. Februar bis 9. März 2010 werden die Planänderungen für die Materialbewirtschaftung und die Strassenentwässerung öffentlich aufgelegt. Der Aushub der Baustelle - rund 110'000 Kubikmeter - soll im Gebiet zwischen der Bernstrasse, dem Trasse des Blauen Bähnli und dem Bauernhof Hirsbrunner deponiert werden.
Kreisoberingenieur Ulrich Weber sagte an der Medienkonferenz in Worb, dank der Nähe zur Baustelle könnten die Anzahl der Lastwagenfahrten und die Umweltbelastung deutlich reduziert werden.
Gegenwärtig ist der Landerwerb im Gange. Der Bau der 1,4 Kilometer langen Umfahrungstrasse soll Anfang Februar 2011 in Angriff genommen werden. Zunächst soll im Bereich des Kreisels Bernstrasse und der RBS-Brücke gebaut werden. Danach ist der Bau des Kreisels Rubigenstrasse geplant.
Das aktuelle Bauprogramm sieht vor, dass ab Ende 2012 die Spange Süd mit dem 460 Meter langen Wislentunnel zwischen der Rubigen- und der Bernstrasse erstellt wird. Ab Mitte 2013 soll die Spange Nord mit dem 90-Meter-Tunnel Mülacher beim Schulzentrum Worbboden folgen.
Der weitere Fahrplan sieht vor, in den Jahren 2016 und 2017 die Bahnhof- und die Bernstrasse umzugestalten. Abgeschlossen werden soll das Projekt voraussichtlich Ende 2017.
Hochwasserschutz für Richigen und Worb
Eng verknüpft mit der Verkehrssanierung ist der Hochwasserschutz, wie der Worber Gemeinderat Ernst Hauser (BDP) an der Medienkonferenz ausführte. Mit neuen Rückhaltebecken in Richigen, Gerinneausbauten und der Ausscheidung von Überflutungsflächen soll der Hochwassergefahr in Richigen und Worb begegnet werden.
Kernstück des Projekts ist die Offenlegung und Umleitung der heute eingedohlten Worble. Damit wird nicht nur der Hochwasserschutz verbessert, sondern auch ein neues Naherholungsgebiet geschaffen.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 16,8 Millionen Franken, wovon Bund und Kanton zwischen 60 bis 80 Prozent übernehmen werden. Die Worber Bevölkerung wird am 7. März über den entsprechenden Rahmenkredit befinden können.
Als erstes sollen noch in diesem Jahr die Hochwasserschutzmassnahmen in Richigen in Angriff genommen werden. Ab 2011 folgen die Massnahmen in Worb. Der Hochwasserschutz in Richigen soll ab 2013, in Worb ab 2015 vollends wirksam sein.
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