Worb - Ausstellung im Atelier: Geschichten aus dem Dickicht
Daniela de Maddalena zeigt zurzeit im Atelier Worb «Malerei und drumrum». Es sind suggestive Arbeiten voller Symbolik und Geschichten, die der Betrachter selbst zu Ende spinnen muss.
Helen Lagger / Berner Zeitung BZ
Ein Mädchen mit einem Blumenkränzchen auf dem Kopf hält ein weisses Kaninchen mit festem Griff in der Hand. Hält es sich an dem Tier fest, um nicht ins Dickicht des Waldes hinter ihm zu fallen? Hat jemand das Kind geschubst, oder will es vielleicht gar dem Tier etwas antun?
Die Bilder der 1958 in Aarau geborenen, in Biel lebenden und arbeitenden Künstlerin Daniela de Maddalena sind suggestiv. Der Titel des Bildes «Das Kaninchen bin ich» fügt eine weitere Bedeutungsebene hinzu.
Auch der Wald im Hintergrund ist zwiespältig. Auf der linken Seite ist das Blattwerk bereits verdorrt, rechts noch leuchtend grün. Ein Symbol der Vergänglichkeit, das die Künstlerin selbst aber umgekehrt deutet. Für sie sei dieser Wald im Begriff, grün zu werden, und nicht am Verdorren, da man gemeinhin ein Bild ja von links nach rechts «lese».
Von Ratten und Fröschen
Lesen kann man manchmal auch Schriften, die sie übermalt hat. Denn statt Leinwände benutzt sie als Träger Plakate von Kunstinstitutionen sowie aus der Werbung und macht so aus alten Bildern neue. «Das ist meine Art, mit der heutigen Bilderflut umzugehen», erklärt sie das Verfahren. Es handelt sich dabei aber nie um ein blosses Übermalen. Sie lässt Dinge verschwinden und fügt andere hinzu oder ändert auch mal den ganzen Kontext.
Beim Bild «Grimms Schwestern» etwa hat sie als Grundlage ein Werbeplakat einer Modekampagne benutzt. Frauen, die trotz ihrer historischen Kostüme wie zeitgenössische It-Girls wirken, bilden ein dekadentes Ensemble. Die Künstlerin hat den überbordenden Tand und Firlefanz in Rosatönen mit grotesken Elementen aus dem Fundus der Gebrüder Grimm angereichert. So sitzt etwa ein Frosch mitten auf dem Kopf der einen, während eine andere, die neidisch blickt, eine Ratte, das Symbol von Krankheit und Zerfall, in Händen hält.
Will sie das eklige Tier vielleicht in das Abendtäschchen einer Rivalin stecken? Natürlich schwingt da jede Menge Konsumkritik und eine kritische Hinterfragung des heutigen Frauenbildes in der Werbung mit.
Allerdings geschieht das genauso wie in den Videoarbeiten, die de Maddalena parallel zur Malerei zeigt, ohne Moralkeule, sondern vielmehr mit hintergründiger Ironie und genügend Leerstellen, damit sich der Betrachter seine eigenen Gedanken machen kann. Genau das macht diese Kunst so anregend.
Die Bilder der 1958 in Aarau geborenen, in Biel lebenden und arbeitenden Künstlerin Daniela de Maddalena sind suggestiv. Der Titel des Bildes «Das Kaninchen bin ich» fügt eine weitere Bedeutungsebene hinzu.
Auch der Wald im Hintergrund ist zwiespältig. Auf der linken Seite ist das Blattwerk bereits verdorrt, rechts noch leuchtend grün. Ein Symbol der Vergänglichkeit, das die Künstlerin selbst aber umgekehrt deutet. Für sie sei dieser Wald im Begriff, grün zu werden, und nicht am Verdorren, da man gemeinhin ein Bild ja von links nach rechts «lese».
Von Ratten und Fröschen
Lesen kann man manchmal auch Schriften, die sie übermalt hat. Denn statt Leinwände benutzt sie als Träger Plakate von Kunstinstitutionen sowie aus der Werbung und macht so aus alten Bildern neue. «Das ist meine Art, mit der heutigen Bilderflut umzugehen», erklärt sie das Verfahren. Es handelt sich dabei aber nie um ein blosses Übermalen. Sie lässt Dinge verschwinden und fügt andere hinzu oder ändert auch mal den ganzen Kontext.
Beim Bild «Grimms Schwestern» etwa hat sie als Grundlage ein Werbeplakat einer Modekampagne benutzt. Frauen, die trotz ihrer historischen Kostüme wie zeitgenössische It-Girls wirken, bilden ein dekadentes Ensemble. Die Künstlerin hat den überbordenden Tand und Firlefanz in Rosatönen mit grotesken Elementen aus dem Fundus der Gebrüder Grimm angereichert. So sitzt etwa ein Frosch mitten auf dem Kopf der einen, während eine andere, die neidisch blickt, eine Ratte, das Symbol von Krankheit und Zerfall, in Händen hält.
Will sie das eklige Tier vielleicht in das Abendtäschchen einer Rivalin stecken? Natürlich schwingt da jede Menge Konsumkritik und eine kritische Hinterfragung des heutigen Frauenbildes in der Werbung mit.
Allerdings geschieht das genauso wie in den Videoarbeiten, die de Maddalena parallel zur Malerei zeigt, ohne Moralkeule, sondern vielmehr mit hintergründiger Ironie und genügend Leerstellen, damit sich der Betrachter seine eigenen Gedanken machen kann. Genau das macht diese Kunst so anregend.