Schuhräuber in Worb: Was die Füchse auf den Friedhof schleppen

Irgendwo in Worb wohnt eine Fuchsfamilie, die regelmässig Schuhe auf den Friedhof schleppt. Beklaute Worber:innen können ihr Eigentum beim Gemeindehaus abholen.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Wer in Worb seine Schuhe über Nacht draussen auslüften lässt, kann zurzeit nicht sicher sein, dass sie am Morgen noch da sind. Es gehen Schuhräuber um. Die Beute landet oft auf dem Friedhof.

 

«Füchse lieben alles, was nach Mensch schmeckt»

Als Übeltäter stehen Füchse im Verdacht. «Füchse lieben alles, was nach Mensch schmeckt. Junge Füchse lieben Schuhe, die sie mit ihren scharfen Zähnchen kauen können", schreibt die Gemeinde Worb in einer Mitteilung. 

 

Die Füchse schleppten zurzeit besonders viele Schuhe an. In der Nacht würden sie durch die Gegend streifen und sich in Hauseingängen oder auf Terrassen bedienen.

 

Fundbüro auf dem Bärenplatz

Das Friedhofteam sammelt die Schuhe regelmässig ein und deponiert sie in einem Kompostgitter bei der Gemeindeverwaltung Worb am Bärenplatz, wo man sie anholen kann. Darunter seien ganz verschiedene Schuhe, sagt Gärtnerin Regula Wyss, die den Friedhof seit vielen Jahren betreut. Neue und alte, einzelne und Pärli, billige und Markenschuhe.

 

Laut Mitteilung der Gemeinde wohnt die Fuchsfamilie auf dem Friedhof. Beim Besuch vor Ort stellt sich heraus, dass das wohl nicht stimmt. "Wir haben auf dem Friedhof nirgends einen Fuchsbau gefunden", sagt Wyss. Sie vermutet den Eggwald als Zuhause der Füchse.

 

Auch Abfall

Was beim Besuch auf dem Friedhof auch klar wird: Es sind nicht nur Schuhe, die von den Tieren jede Nacht angeschleppt werden. Auch Abfall müssen die Gärtner:innen am Morgen viel wegräumen. Regula Wyss appelliert an die Worber:innen: "Bitte stellt den Abfall nicht schon am Abend vor der Abfuhr raus!"

 

Warum die Füchse die Sachen auf den Friedhof schleppen, wenn sie gar nicht hier wohnen? "Das wissen wir auch nicht. Vermutlich hat es damit zu tun, dass es hier viel Platz hat, und dass es in der Nacht ruhig ist."

 

Magerwiesen mitten im Dorf

Ruhig ist es auf dem Friedhof auch tagsüber. Immer wieder kämen Besucher:innen, um hier ein wenig zu sitzen, sagt die Friedhofgärtnerin. Besonders schön sind zurzeit die Magerwiesen, von denen es mehrere hat. "Gerade jetzt ist der schönste Moment", sagt Wyss. Schon in zwei Wochen werde die grösste Pracht vorüber sein.


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Erstellt: 29.05.2023
Geändert: 29.05.2023
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