Wohnungsbau in Münsingen: Nachfrage grösser als Angebot
Um die Einwohnerzahl stabil zu halten, müssten in Münsingen jährlich 35 Wohnungen gebaut werden. Dieses Ziel wird auch mit der Ortsplanungsrevision nicht erreicht, obschon die Nachfrage nach Wohnraum steigt.
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
«Prekär» sei der Wohnungsmangel in Münsingen, erklärt Gemeinderat Hansruedi Schönenberg (FDP ) sorgenvoll und präzisiert: «Wenn die Anzahl Wohnungen stabil bleibt, nimmt die Bevölkerung ab.» Dies will der Gemeinderat verhindern. Sein Ziel: der Bau von 35 neuen Wohnungen pro Jahr.
2010: Bis 18 Wohnungen
Zwischen 1997 bis 2002 (siehe Grafik) herrschte ein regelrechter Bauboom. Es entstanden jährlich zwischen 70 und 110 neue Wohnungen. Mit den abnehmenden Baulandreserven und den vorsichtigen Investoren wird inskünftig massiv weniger gebaut. Gemäss Martin Niederberger, Leiter der Bauabteilung, kommen 2010 höchstens 18 neue Wohnungen dazu.
Ein Beispiel belegt, dass trotz gleichem Wohnungsbestand die Einwohnerzahl abnimmt: In der Überbauung Terrassenweg lebten 1989 noch 311 Personen. 2009 waren es noch 247, das sind gut 20 Prozent weniger.
Hoffen auf Ortsplanung
Schönenberg und Niederberger sind sich einig: Münsingen als Zentrumsgemeinde soll moderat wachsen. Beide bedauern, dass das Volk die Einzonung Waletal abgelehnt hat, wo 57 Wohneinheiten geplant waren (wir berichteten). Mit der nun laufenden Ortsplanungsrevision sollen aber nun zusätzliche Parzellen erschlossen werden. Die Gemeinde will auch das familien- freundliche Wohnen fördern. Auf gemeindeeigenen Parzellen in der Brückreuti sollen etwa 40 Wohnungen entstehen. In den Siebzigerjahren hat man vorgesehen, dort ein Schulzentrum zu bauen. «Und jetzt müssen wir froh sein, die vorhandenen Schulzimmer noch füllen zu können», sagt Hansruedi Schönenberg. Als Folge des Schülerrückgangs mussten Klassen geschlossen werden. Nimmt die Bevölkerungszahl ab, müssen immer weniger Steuerzahler für die Kosten der Infrastruktur aufkommen. Seit 2002 hatte Münsingen fast 11000 Einwohner. Seither ist die Tendenz sinkend.
400 Einwohner mehr
Münsingens Baulandreserven sind beinahe aufgebraucht. Nach der nun laufenden Ortsplanungsrevision sollen 18,5 Hektaren neues Wohnbauland zur Verfügung stehen. Darin enthalten sind 4,5 Hektaren Reserven, da nicht alle Eigentümer ihr eingezontes Land auch überbauen. Die Ortsplanungsrevision soll ein moderates Wachstum ermöglichen. Bis 2025 könnten zusätzlich 400 neue Einwohner angesiedelt werden, hofft der Gemeinderat.
Im Juni vors Parlament
Bis zusätzliche Parzellen baureif sind, dürfte es noch dauern. Das Gemeindeparlament wird im Juni über die Revision der Ortsplanung befinden. Über die 12 noch offenen Einsprachen wird der Kanton entscheiden. Eingereicht wurden 29, zurückgezogen deren 8. «Da der Gemeinderat nach den Einspracheverhandlungen noch Anpassungen vorgenommen hat, glaube ich, dass keine grosse Opposition zu erwarten ist», prognostiziert Schönenberg. Allerdings besteht noch die Möglichkeit, gegen den Parlamentsbeschluss das Referendum zu ergreifen. Dann müsste die Ortsplanungsrevision noch vors Volk, und bis der Wohnungsbau wieder anziehen könnte, würde noch einige Zeit verstreichen. Trotz prekärer Wohnungssituation: «Münsingen ist eine attraktive, begehrte Wohngemeinde», sagt Bauverwalter Martin Niederberger.
2010: Bis 18 Wohnungen
Zwischen 1997 bis 2002 (siehe Grafik) herrschte ein regelrechter Bauboom. Es entstanden jährlich zwischen 70 und 110 neue Wohnungen. Mit den abnehmenden Baulandreserven und den vorsichtigen Investoren wird inskünftig massiv weniger gebaut. Gemäss Martin Niederberger, Leiter der Bauabteilung, kommen 2010 höchstens 18 neue Wohnungen dazu.
Ein Beispiel belegt, dass trotz gleichem Wohnungsbestand die Einwohnerzahl abnimmt: In der Überbauung Terrassenweg lebten 1989 noch 311 Personen. 2009 waren es noch 247, das sind gut 20 Prozent weniger.
Hoffen auf Ortsplanung
Schönenberg und Niederberger sind sich einig: Münsingen als Zentrumsgemeinde soll moderat wachsen. Beide bedauern, dass das Volk die Einzonung Waletal abgelehnt hat, wo 57 Wohneinheiten geplant waren (wir berichteten). Mit der nun laufenden Ortsplanungsrevision sollen aber nun zusätzliche Parzellen erschlossen werden. Die Gemeinde will auch das familien- freundliche Wohnen fördern. Auf gemeindeeigenen Parzellen in der Brückreuti sollen etwa 40 Wohnungen entstehen. In den Siebzigerjahren hat man vorgesehen, dort ein Schulzentrum zu bauen. «Und jetzt müssen wir froh sein, die vorhandenen Schulzimmer noch füllen zu können», sagt Hansruedi Schönenberg. Als Folge des Schülerrückgangs mussten Klassen geschlossen werden. Nimmt die Bevölkerungszahl ab, müssen immer weniger Steuerzahler für die Kosten der Infrastruktur aufkommen. Seit 2002 hatte Münsingen fast 11000 Einwohner. Seither ist die Tendenz sinkend.
400 Einwohner mehr
Münsingens Baulandreserven sind beinahe aufgebraucht. Nach der nun laufenden Ortsplanungsrevision sollen 18,5 Hektaren neues Wohnbauland zur Verfügung stehen. Darin enthalten sind 4,5 Hektaren Reserven, da nicht alle Eigentümer ihr eingezontes Land auch überbauen. Die Ortsplanungsrevision soll ein moderates Wachstum ermöglichen. Bis 2025 könnten zusätzlich 400 neue Einwohner angesiedelt werden, hofft der Gemeinderat.
Im Juni vors Parlament
Bis zusätzliche Parzellen baureif sind, dürfte es noch dauern. Das Gemeindeparlament wird im Juni über die Revision der Ortsplanung befinden. Über die 12 noch offenen Einsprachen wird der Kanton entscheiden. Eingereicht wurden 29, zurückgezogen deren 8. «Da der Gemeinderat nach den Einspracheverhandlungen noch Anpassungen vorgenommen hat, glaube ich, dass keine grosse Opposition zu erwarten ist», prognostiziert Schönenberg. Allerdings besteht noch die Möglichkeit, gegen den Parlamentsbeschluss das Referendum zu ergreifen. Dann müsste die Ortsplanungsrevision noch vors Volk, und bis der Wohnungsbau wieder anziehen könnte, würde noch einige Zeit verstreichen. Trotz prekärer Wohnungssituation: «Münsingen ist eine attraktive, begehrte Wohngemeinde», sagt Bauverwalter Martin Niederberger.