Wochenplatzbörse Zäziwil: "Die Kinder sind sehr motiviert"

"Das Angebot ist noch ganz neu", sagt Romy Gafner Leitsoni zu BERN-OST. "Es haben sich aber rasch zwölf Jugendliche gemeldet, das hat mich mega aufgestellt." Etwas schwieriger sei es, Arbeitgeber für die Wochenplätze zu finden. "Da haben wir bisher nur zwei. Eine berufstätige Person, die Hilfe braucht im Garten und eine ältere Person für Handreichungen aller Art." Beiden habe sie jemanden vermitteln können, aber noch keine Rückmeldung bekommen, ob alles geklappt habe.

 

 

Die meisten Jugendlichen seien zwischen zwölf und dreizehn Jahre alt und sehr motiviert. Interessiert seien viele daran, regelmässig Kinder zu hüten oder in einem Betrieb mitzuhelfen. Da gehe es auch darum, etwas Neues kennenzulernen, "eswo inezluege", wie Gafner Leitsoni sagt.

 

Als Lohn empfiehlt der Frauenverein fünf bis zehn Franken pro Stunde, als Arbeitszeit zwei bis drei Stunden pro Woche. "Die genauen Vereinbarungen werden aber zwischen Arbeitgebern und Jugendlichen, allenfalls den Eltern, getroffen."

 

 

Bereits Erfahrung mit einer Wochenplatzbörse hat die Gemeinde Rubigen. Zuständig ist Ursula Brönnimann. In Rubigen werden Jugendliche ab 13 Jahren vermittelt, als Lohn empfiehlt Brönnimann "soviel wie die Schulklasse, also sieben Franken für 7.-Klässler usw." Etwa siebzehn Wochenplätze seien momentan am Laufen. "Z.B. in der Metzgerei, bei einem Dachdecker oder bei der Bioschwand AG", zählt sie auf.

 

Die Erfahrungen seien mehrheitlich gut. "Bisher weiss ich von einer Jugendlichen, der es in einer Familie beim Kinderhüten nicht gefallen hat", so Brönnimann. Sie habe aber auch schon Arbeitgeber abgelehnt, etwa wenn jemand eine Putzhilfe suchte. "Die Arbeit muss schon auch interessant sein", sagt sie. Die Jugendlichen sollen nicht einfach als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden.