Wisler Elektro: Getrennte Wege für eine gemeinsame Zukunft

Vor fünf Jahren übernahmen die Brüder André und Roger Wisler von ihrem Vater Gottfried Wisler die Wisler Elektro AG in Zäziwil. Nun ist Roger Wisler aus dem Unternehmen ausgestiegen. André Wisler hat sich mit der Firma der Burkhalter Gruppe angeschlossen und führt das Geschäft weiter.

Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch

Die Brüder geben familiäre Gründe für die Veränderung an. „Da wir nicht immer gleicher Meinung waren, haben mein Bruder und ich schon länger diskutiert, wie wir weiterfahren wollen“, erklärt André Wisler. Die Vorstellung, dass dies so weitergeht, bis sie 65 sind, behagte ihnen nicht. „Wir suchten nach einer Lösung, wie wir uns beruflich trennen könnten“, sagt Wisler.

 

Für André Wisler, der den Familienbetrieb sehr gerne weiterführt, stellte sich mit dem Ausstieg seines Bruders die Frage, ob er dessen Aktien übernehmen will und kann. „Mit einer Familie und kleinen Kindern muss man sich das aus finanzieller Sicht sehr gut überlegen“, sagt er. Auch die zeitliche Belastung habe durch das Wachstum der Firma in den letzten Jahren enorm zugenommen.

 

Burkhalter Gruppe nimmt zeitaufwändige Arbeiten ab

Dann hörte er von der Burkhalter Gruppe, einer Anbieterin von Elektrotechnik-Dienstleistungen in der Schweiz. „Ich habe mir das dann angeschaut und fand, dass die Wisler Elektro dazu passt“, sagt Wisler. Nun ist die Burkhalter Gruppe zu hundert Prozent im Besitz der Aktien der Wisler Elektro und somit des Unternehmens.

 

„Die Burkhalter Gruppe unterstützt uns unter anderem im kaufmännischen Bereich wie in der Buchhaltung, im Lohnwesen und im Marketing. Also mit Dienstleistungen, die einem Unternehmer in der heutigen Zeit immer mehr Aufwand bescheren“, sagt Wisler. Damit könne er sich nun als Geschäftsführer auf das eigentliche Handwerk konzentrieren. Zudem stelle die Burkhalter Gruppe der Wisler Elektro eine moderne IT-Infrastruktur zur Verfügung.

 

Betrieb bleibt autonom

„Zusammen mit der Burkhalter Gruppe wird ein Budget erstellt, welches wir erreichen wollen. Und ihr ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden enorm wichtig“, sagt er. Ansonsten sei der Betrieb autonom. Er als Geschäftsführer könne zum Beispiel selbst über die Anstellung von Mitarbeitenden, die Löhne oder über den Einkauf von Fahrzeugen und Material entscheiden. Die Burkhalter Gruppe sei also nicht zentral gesteuert, sondern jedes zugehörige Unternehmen könne in seinem Gebiet nach seinem Gutdünken agieren. „Es fühlt sich sehr gut an, das Geschäftsmodell ist topmodern“, sagt Wisler.

 

Da die Änderung wegen der Börsenkotierung der Burkhalter Holding AG zunächst geheim gehalten werden musste und – wie Wisler sagt – den Mitarbeitenden „Knall auf Fall“ habe mitgeteilt werden müssen, sei der Verkauf des Unternehmens für sie zunächst ein Schock gewesen. „Mittlerweile sind aber alle wieder voll motiviert, dran zu bleiben“, sagt er. Abgesehen vom Fehlen von Roger Wisler ändere sich für die Mitarbeitenden auch nichts. Sie sind weiterhin bei der Wisler Elektro angestellt. Auch für die Kunden und Kundinnen bleibt alles beim Alten.

 

Derzeit bewältigt André Wisler die Aufgabe des Geschäftsführers alleine. Ab 1. September hat er einen stellvertretenden Geschäftsführer angestellt. „Marcel Schmidiger ist wie ich eidgenössisch diplomierter Elektroinstallateur, hat also auch die Meisterprüfung“, stellt Wisler den neuen Mitarbeiter vor. Zudem seien sie beide Prüfungsexperten bei den Aus- und Weiterbildungen im Elektroinstallationsgewerbe.

 

Roger Wisler wechselt zur Elektromobilität

Roger Wisler hat bereits eine neue Stelle, welche er im August antreten wird. „Ich gehe zur Geschäftseinheit Helion der Bouygues E&S InTec Schweiz AG in Zuchwil, welche Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge installiert“, sagt er. Die Firma war eine enge Partnerin von der Wisler Elektro, welche er betreute und mit welcher er besonders in Sachen Photovoltaikanlagen zusammengearbeitet hat. „Das Thema Elektromobilität hat mich schon lange interessiert. Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, sagt Wisler. Auch wenn er nun in Zuchwil arbeiten wird, wohnt er weiterhin in Oberdiessbach, wo er für die FDP im Gemeinderat sitzt und das Ressort Finanzen führt.


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Erstellt: 14.07.2019
Geändert: 14.07.2019
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