Wiki-Münsingen: Zu wenig effizient und zu wenig clever
Wiki-Münsingen hat das dritte Spiel in der Endrunde um die Amateurmeisterschaft gegen Winterthur 1:2 verloren. Um den Final zu erreichen, müssen die Aaretaler heute in Sitten gewinnen, und sie sind auf Hilfe der Zürcher angewiesen.
Drei Spiele, jedes Mal ein ähnliches Szenario: Wiki kann mit dem Gegner mithalten, verliert aber letztlich knapp. Auf das 2:3 in Winterthur und das 4:5 nach Penaltyschiessen gegen Sion folgte am Samstag in Bern eine 1:2-Heimniederlage gegen die Zürcher. Wieder waren die Aaretaler in Führung gelegen, wieder gaben sie diese aus der Hand. Auf das in Überzahl erzielte 1:0 durch Martin Baltisberger (40.) folgte im letzten Spielabschnitt erst der Ausgleich der Gäste ebenfalls im Powerplay und in der 57. Minute der Siegtreffer durch Luca Homberger, als dieser von der Wiki-Abwehr vor dem Tor allein gelassen worden war. Aus den ersten drei Spielen in der Endrunde um die Amateurmeisterschaft resultierte nur ein Punkt – eine unbefriedigende Bilanz.
Grundsätzliches Problem
Wiki ist in der Endphase der Meisterschaft die Effizienz vor dem gegnerischen Tor abhandengekommen. Im Playoff-Halbfinal gegen Brandis erzielte das Team von Trainer Stefan Gerber in drei Spielen 24 Tore, im ersten Finalspiel in Thun gelangen im ersten Drittel 4 Treffer. In den letzten Partien erspielten sich die Aaretaler viele Chancen, sie sind aber nur selten erfolgreich. «Das Unvermögen vor dem Tor ist offensichtlich», sagte Martin Baltisberger nach der erneuten Niederlage.
«Dazu kassieren wir zu viele unnötige Strafen.» Trainer Gerber benannte ein grundsätzliches Problem: «Wir haben nicht schlecht gespielt, aber es ist kein Zufall, dass die Partien letztlich gegen uns gelaufen sind.» In der Amateur-Meisterschaftsendrunde ist das Niveau nochmals höher als in den Playoffs der Gruppe 2. Tempo und Intensität waren im Spiel gegen Winterthur für Erstligaverhältnisse ausserordentlich. «Auf dieser Stufe muss die Konzentration über 60 Minuten vorhanden sein», monierte der Wiki-Coach. «Fehler wie vor dem 1:2 mag es nicht leiden.» Auch Gerber sprach das Problem der überflüssigen Ausschlüsse an und meinte: «Die nötige Cleverness ging uns in wichtigen Momenten ab.»
Eis in Bern wird abgetaut
Noch hat man sich bei Wiki aber nicht aufgegeben. «Wir sind noch nicht draussen», machte Captain Baltisberger seinen Teamkollegen und sich Mut. Um noch in den Final zu gelangen, müssen die Aaretaler heute (20 Uhr) in Sitten gewinnen und anschliessend am Donnerstag darauf hoffen, dass das bereits für das Endspiel qualifizierte Winterthur seine Heimpartie gegen die Walliser ernst nimmt. Siegen diese auswärts in 60 Minuten, wäre ein Wiki-Erfolg heute Abend in jedem Fall wertlos. Sicher ist bereits, dass der Final in Winterthur stattfindet und kein Spiel mehr in Bern durchgeführt wird.
«Wir mussten uns zuerst ans grosse Stadion gewöhnen», sagte Gerber. «Dies ist uns gelungen. Wir wurden auch von den Betreibern der Postfinance-Arena gut aufgenommen.» Gestern wurde letztmals in Bern trainiert. Heute wird das Eis abgetaut; allfällige weitere Übungseinheiten würden in Langnau durchgeführt.