Wichtrach: Mann bei versuchtem Autoeinbruch gefilmt
Ein Überwachungsvideo einer Familie aus Wichtrach zeigt, wie eine Person versuchte, das Auto zu öffnen. Die Betroffenen meldeten den Vorfall der Polizei, doch geschehen wird nichts.
In der Nacht von Montag auf Dienstag um 01.45 Uhr meldete die Überwachungskamera der Familie Liechti eine Bewegung: Eine Person machte sich am Auto zu schaffen. «Ich war noch wach, als die Meldung kam», erzählt Fabienne Liechti* BERN-OST. «Zuerst dachte ich, es sei ein Tier, welches die Kamera entdeckt hat.»
Doch als Liechti sich das Video anschaut, sieht sie eine Person. «Im ersten Moment stand ich unter Schock und hatte Angst, dass die Person ins Haus kommt. Später dachte ich mir, vielleicht habe die Person nur eine Visitenkarte ans Auto gesteckt, wie dies ja öfters gemacht wird.»
Polizei vor Ort
Am nächsten Tag hat sich auch ihr Mann das Video der Überwachungskamera angeschaut, woraufhin Fabienne Liechti die Polizei anrief. Diese sei später vorbeigekommen. «Da nichts Strafbares passiert ist, konnte die Polizei nichts machen. Sie haben aber das Überwachungsvideo mitgenommen, um eventuelle weitere Zusammenhänge zu suchen. Fingerabdrücke konnten sie keine nehmen, da zu viele andere Abdrücke vorhanden seien.»
Lediglich den Rat, bei einem Verdacht sofort die Polizei zu rufen, gab die Polizei der Familie mit auf den Weg. «Laut der Polizei machen die Täter:innen oft einen Rundgang durch ein Quartier», sagt Liechti. «Wenn die Polizei sofort alarmiert wird, kann sie versuchen, die Verdächtigen auf ihrer Route abzupassen.»
Weiterer Vorfall
Fabienne Liechti erzählt noch von einem anderen Vorfall, von dem sie gehört hat: «Vor nicht allzu langer Zeit wurde bei einer Kollegin in einer Einstellhalle Geld aus dem Auto entwendet. Sie hatte das Auto nicht abgeschlossen und es waren nur ein paar Franken», weiss sie.
Fokus liegt auf Bargeld
Laut Auskunft der Kantonspolizei seien die Personen hauptsächlich auf der Suche nach Bargeld. Es sei mittlerweile ein schweizweites Problem, welches schwierig zu bändigen sei, sagt ein Sprecher auf Anfrage. Laut einem «Rundschau»-Beitrag von SRF vom 6. Dezember seien die mutmasslichen Täter oft asylsuchende Personen. Diese sollen offenbar vor allem in abgelegenen Quartieren in Autos schauen, ob sich etwas Wertvolles darin befindet.
Nachbarschaftshilfe und wachsame Bevölkerung
Im Kanton Bern gab es in letzter Zeit diverse Polizeimeldungen über Einbruchdiebstähle in Autos. Dabei wird immer wieder erwähnt, wie wichtig die Aufmerksamkeit der Bevölkerung sei. Beobachtungen können der Kantonspolizei Bern unter den Notrufnummern 112 oder 117 gemeldet werden. Solche Hinweise seien für rasche Interventionen und Anhaltungen von Tätern mehrmals entscheidend gewesen.
* Name geändert und der Redaktion bekannt
[i] Die Kantonspolizei Bern mahnt zur Vorsicht und gibt folgende Verhaltenstipps:
- Schliessen Sie Ihr Fahrzeug sowie die Wohnung immer ab und machen Sie einen Kontrollgriff.
- Lassen Sie keine Wertgegenstände im Auto.
- Achten Sie bei fernbedienten Schliesssystemen darauf, dass diese das Fahrzeug auch tatsächlich verschliessen.