Wichtrach - Steuererhöhung knapp versenkt
Der Gemeinderat hat eine Steuererhöhung um einen Zehntel beantragt. Alle Ortsparteien waren dafür, die Gemeindeversammlung dagegen.
Wie es der Gemeinderat vorschlägt, wollen an der Wichtracher Gemeindeversammlung 68 Personen die Steueranlage von 1.49 auf 1.59 Einheiten anheben. 70 der Stimmberechtigten ziehen die bisherigen 1.49 Einheiten vor. Trotz Unterstützung aller Ortsparteien unterliegt der Antrag des Gemeinderats, allerdings nur um zwei Stimmen. Debattiert wird kaum.
Trotz dieser Niederlage bewahrt Gemeindepräsident Hansruedi Blatti (FDP) die Fassung. Er lächelt entspannt und sagt: «Bei 69 zu 69 Stimmen hätte ich den Stichentscheid fällen müssen. Ich bin erleichtert, dass mir das erspart blieb.» Blatti nimmt den Volksentscheid nicht persönlich, sondern sportlich. Statt eines kleinen Gewinns, weist der Voranschlag 2015 nun einen Verlust auf (siehe unten).
Hohe Investitionen
Der grösste Brocken, der auf die Gemeinde zukommt, ist die vom Volk beschlossene Erweiterung der Schulanlage Stadelfeld für 3,2 Millionen Franken. Diese Investition hat jährliche Mehrkosten von über 500 000 Franken zur Folge. Weitere 380 000 Franken kosten die Erweiterung und der Ersatz von Wasserleitungen. Dazu kommen 250 000 Franken für eine Strassensanierung.
Bereits begonnen haben die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz und einen neuen Werkhof. Gemäss Finanzstrategie strebt der Gemeinderat innerhalb der nächsten zwölf Jahre einen Selbstfinanzierungsgrad von 100 Prozent an. Das heisst, die Schulden sollten in diesem Zeitraum auf den heutigen Stand abgebaut werden. Dieses ambitiöse Ziel hätte man mit mehr Steuereinnahmen erreichen wollen. Zwei Stimmen haben das nun verhindert.