Wichtrach - Integration statt Kleinklasse
Kinder mit schulischen Defiziten aus Jaberg, Kiesen, Oppligen und Wichtrach besuchen künftig nicht mehr eine Kleinklasse, sondern werden in die Regelklasse ihrer Gemeinde integriert. Grund ist das neue Volksschulgesetz.
Adrian Moser / Thuner Tagblatt TT
Das neue Volksschulgesetz verlangt, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen in Zukunft wieder vermehrt in den Regelklassen unterrichtet werden. Die Gemeinden Jaberg, Kiesen, Oppligen und Wichtrach werden diese Forderung gemeinsam umsetzen. Sie bilden ab dem 1.August die Ibem-Region Aaretal Süd – Ibem steht für Integration und besondere Massnahmen in der Volksschule. Gestern wurde das Konzept, das dieser zugrunde liegt, in Wichtrach den Lehrpersonen, Schulleitungen und Behörden vorgestellt.
«Kinder mit besonderem Förderbedarf», das heisst Kinder mit schulischen Defiziten und solche, die besonders begabt sind, werden nicht mehr in einer Kleinklasse in Münsingen, sondern in einer Regelklasse in ihrer Gemeinde unterrichtet. Die Umstellung auf das neue System erfolgt schrittweise. Das heisst, dass Kinder, welche zum jetzigen Zeitpunkt bereits in einer Kleinklasse unterrichtet werden, ihre Schullaufbahn auch in dieser abschliessen werden. Des Weiteren erhalten die Lehrpersonen in Zukunft vermehrt Unterstützung von heilpädagogischen Fachpersonen. «Die Regellehrpersonen werden im neuen Modell viel intensiver mit den Heilpädagoginnen zusammenarbeiten», sagt Matthias Stefan-Koelner, ab Anfang August Leiter der Ibem-Region Aaretal Süd und Leiter der Arbeitsgruppe, welche das entsprechende Konzept im Auftrag der Gemeinden ausgearbeitet hat. Dies bedeutet, dass die Heilpädagoginnen ab dem nächsten Schuljahr in jeder Klasse mehrere Lektionen gemeinsam mit der Regellehrperson gestalten.
Mehraufwand für Lehrer
Insbesondere für die Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das neue System einen Mehraufwand. «Das Spektrum zwischen besonders unterstützungsbedürftigen Kindern und solchen, welche viel weiter sind als die anderen, wird mit dem neuen System grösser», sagt Stefan-Koelner. «Dies hat zur Folge, dass die Lehrperson mit ihren Schülerinnen und Schülern noch individueller arbeiten muss als bisher.» Das gehe so weit, dass nicht mehr jedes Kind die gleichen Lernziele habe. «Dass viele Lehrpersonen darauf mit Skepsis oder sogar Angst reagieren, kann ich gut nachvollziehen», sagt Matthias Stefan-Koelner weiter. «Auf der anderen Seite können die Lehrkräfte auch davon profitieren, dass sie in Zukunft vor Ort eine Fachkraft zur Verfügung haben, welche sie bei der integrativen Arbeit unterstützt.»
Kinder profitieren
Das Thema Integration werde kontrovers diskutiert, sagt Matthias Stefan-Koelner. «Studien belegen aber, dass Schüler mit Defiziten, die integriert statt separiert werden, von ihren Klassenkameraden profitieren können.» Deshalb gehe die Strategie des Kantons klar in Richtung Integration. «Dass dies aber für die Klassen eine zusätzliche Belastung bedeuten kann, ist nicht von der Hand zu weisen.»
Nord anders als Süd
Ganz abgeschafft werden die Kleinklassen mit dem neuen Modell noch nicht. Münsingen und die umliegenden Gemeinden, welche die Ibem-Region Aaretal Nord bilden, haben sich im Gegensatz zur Jaberg, Kiesen, Oppligen und Wichtrach entschieden, die Kleinklassen nicht definitiv abzuschaffen. «Dies hat uns ermöglicht, sogenannte Brückenangebote zu schaffen», sagt Matthias Stefan-Koelner. «So können in Ausnahmefällen auch in Zukunft Kinder aus unserem Gebiet die Kleinklasse besuchen.»
«Kinder mit besonderem Förderbedarf», das heisst Kinder mit schulischen Defiziten und solche, die besonders begabt sind, werden nicht mehr in einer Kleinklasse in Münsingen, sondern in einer Regelklasse in ihrer Gemeinde unterrichtet. Die Umstellung auf das neue System erfolgt schrittweise. Das heisst, dass Kinder, welche zum jetzigen Zeitpunkt bereits in einer Kleinklasse unterrichtet werden, ihre Schullaufbahn auch in dieser abschliessen werden. Des Weiteren erhalten die Lehrpersonen in Zukunft vermehrt Unterstützung von heilpädagogischen Fachpersonen. «Die Regellehrpersonen werden im neuen Modell viel intensiver mit den Heilpädagoginnen zusammenarbeiten», sagt Matthias Stefan-Koelner, ab Anfang August Leiter der Ibem-Region Aaretal Süd und Leiter der Arbeitsgruppe, welche das entsprechende Konzept im Auftrag der Gemeinden ausgearbeitet hat. Dies bedeutet, dass die Heilpädagoginnen ab dem nächsten Schuljahr in jeder Klasse mehrere Lektionen gemeinsam mit der Regellehrperson gestalten.
Mehraufwand für Lehrer
Insbesondere für die Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das neue System einen Mehraufwand. «Das Spektrum zwischen besonders unterstützungsbedürftigen Kindern und solchen, welche viel weiter sind als die anderen, wird mit dem neuen System grösser», sagt Stefan-Koelner. «Dies hat zur Folge, dass die Lehrperson mit ihren Schülerinnen und Schülern noch individueller arbeiten muss als bisher.» Das gehe so weit, dass nicht mehr jedes Kind die gleichen Lernziele habe. «Dass viele Lehrpersonen darauf mit Skepsis oder sogar Angst reagieren, kann ich gut nachvollziehen», sagt Matthias Stefan-Koelner weiter. «Auf der anderen Seite können die Lehrkräfte auch davon profitieren, dass sie in Zukunft vor Ort eine Fachkraft zur Verfügung haben, welche sie bei der integrativen Arbeit unterstützt.»
Kinder profitieren
Das Thema Integration werde kontrovers diskutiert, sagt Matthias Stefan-Koelner. «Studien belegen aber, dass Schüler mit Defiziten, die integriert statt separiert werden, von ihren Klassenkameraden profitieren können.» Deshalb gehe die Strategie des Kantons klar in Richtung Integration. «Dass dies aber für die Klassen eine zusätzliche Belastung bedeuten kann, ist nicht von der Hand zu weisen.»
Nord anders als Süd
Ganz abgeschafft werden die Kleinklassen mit dem neuen Modell noch nicht. Münsingen und die umliegenden Gemeinden, welche die Ibem-Region Aaretal Nord bilden, haben sich im Gegensatz zur Jaberg, Kiesen, Oppligen und Wichtrach entschieden, die Kleinklassen nicht definitiv abzuschaffen. «Dies hat uns ermöglicht, sogenannte Brückenangebote zu schaffen», sagt Matthias Stefan-Koelner. «So können in Ausnahmefällen auch in Zukunft Kinder aus unserem Gebiet die Kleinklasse besuchen.»