Wichtrach - Grüner Strom aus der Region
Auf dem Dach der Eishalle in Wichtrach werden momentan die letzten Solarpanels für die neue Fotovoltaik-Anlage montiert. Gestern wurde die Anlage in Betrieb genommen. Sie soll Strom für rund 40 Haushalte erzeugen.
Lisa Stalder, Der Bund
Wie so oft in den vergangenen Wochen vermochte die Sonne gestern nicht durch die dicke Nebeldecke zu dringen. «Eigentlich ist dies nicht der ideale Tag, um eine Solaranlage in Betrieb zu nehmen», sagte Peter Stutz darum vor den Medien. Dennoch nahm der Inhaber des Thuner Unternehmens «Alles wird gut Solar GmbH» die neue Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Sportzentrums Sagibach in Wichtrach in Betrieb zumindest das erste Teilstück.
Noch sind die Arbeiten auf dem Dach der Wichtracher Eishalle nicht abgeschlossen. «Der ergiebige Schneefall im Dezember hat die Montage etwas verzögert», erklärte Stutz. Bereits in zwei Wochen sollten die restlichen Solarpanels aber installiert sein. Ist die Anlage erst fertiggestellt, werden auf dem Dach der Eishalle insgesamt 864 Solarpanels mit einer Fläche von 1103 Quadratmetern stehen. Diese werden laut Stutz umgerechnet Strom für rund 40 Haushalte produzieren (siehe Kasten). Der grösste Abnehmer des Solarstroms wird die Eishalle selber sein. Der Rest wird in das Netz der Bernischen Kraftwerke AG (BKW AG) fliessen.
Dass die Solaranlage auf der Sporthalle Sagibach gebaut wurde, komme nicht von ungefähr, sagte Initiator und Anlage-Besitzer Peter Stutz. Die Beschaffenheit des Dachs sei ideal, da es sehr gross und gegen Süden geneigt sei: «Das schreit geradezu nach einer solchen Anlage.» Davon liess sich die Eigentümerin der Eishalle, die Genossenschaft Sporthalle Sagibach, überzeugen und trat das Dach im Baurecht an die «Alles wird gut Solar GmbH» ab.
Doch bevor im November 2008 mit dem Bau begonnen werden konnte, galt es zahlreiche Hindernisse zu überwinden. Zwar habe die Anlage keine Baubewilligung erfordert, doch sei ein umfangreicher Statikbericht des Hallendaches nötig gewesen, so Stutz. Dieser musste zuerst noch von drei unabhängigen Ingenieurbüros geprüft werden, was den Baubeginn verzögerte.
Hinzu kam, dass die Finanzierung des knapp 1,2 Millionen Franken teuren Projekts lange nicht geklärt war. Um von einer Bank einen Kredit zu bekommen, sei ein Eigenkapital von 50 Prozent nötig gewesen, sagte Stutz «das ist viel Geld». Einen Teil davon habe der Stromsparfonds der Stadt Zürich übernommen. Es handle sich sozusagen um «Zürcher Entwicklungshilfe» für den Kanton Bern.
Zudem konnte mit der Solarbörse des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) ein Vertrag abgeschlossen werden. Das EWZ werde den Strom während der kommenden 20 Jahre zu einem guten Preis abnehmen, so Stutz.
Der Bau der Anlage sei nur möglich gewesen, weil alle Instanzen am gleichen Strick gezogen hätten, betonte Stutz. Besonders die Genossenschaft Sportzentrum Sagibach habe das Unterfangen stets unterstützt. Nicht ganz ohne Eigennutz, wie Verwaltungsratspräsident Andreas Zeller zugab: «Für uns ist die Anlage eine Chance, das Sportzentrum besser zu vermarkten.» Nun würden im Sportzentrum nicht nur Sport- und Kulturveranstaltungen durchgeführt, auf dem Dach des Centers entstehe jetzt auch «grüner» Strom. Und: «Weil hier mehr Strom produziert als verbraucht wird, hat Wichtrach die grünste Eishalle der Schweiz.»
Erfreut über die neue Solaranlage zeigte sich gestern in Wichtrach auch die grüne Nationalrätin Franziska Teuscher: «Dieses Projekt zeigt, wie grüne Politik konkret aussieht.» Zudem werde einmal mehr bewiesen, dass es auch in der Schweiz möglich sei, den Strombedarf ohne zusätzliche Atom- und Kohlekraftwerke zu decken. «Wir sind nicht auf Importe aus dem Ausland angewiesen», so Teuscher. Damit hierzulande mehr grüne Energie produziert werde, müssten Anreize geschaffen werden «und hier ist die Politik gefragt».
Ein Artikel aus
www.wichtrach.ch
Noch sind die Arbeiten auf dem Dach der Wichtracher Eishalle nicht abgeschlossen. «Der ergiebige Schneefall im Dezember hat die Montage etwas verzögert», erklärte Stutz. Bereits in zwei Wochen sollten die restlichen Solarpanels aber installiert sein. Ist die Anlage erst fertiggestellt, werden auf dem Dach der Eishalle insgesamt 864 Solarpanels mit einer Fläche von 1103 Quadratmetern stehen. Diese werden laut Stutz umgerechnet Strom für rund 40 Haushalte produzieren (siehe Kasten). Der grösste Abnehmer des Solarstroms wird die Eishalle selber sein. Der Rest wird in das Netz der Bernischen Kraftwerke AG (BKW AG) fliessen.
Dass die Solaranlage auf der Sporthalle Sagibach gebaut wurde, komme nicht von ungefähr, sagte Initiator und Anlage-Besitzer Peter Stutz. Die Beschaffenheit des Dachs sei ideal, da es sehr gross und gegen Süden geneigt sei: «Das schreit geradezu nach einer solchen Anlage.» Davon liess sich die Eigentümerin der Eishalle, die Genossenschaft Sporthalle Sagibach, überzeugen und trat das Dach im Baurecht an die «Alles wird gut Solar GmbH» ab.
Doch bevor im November 2008 mit dem Bau begonnen werden konnte, galt es zahlreiche Hindernisse zu überwinden. Zwar habe die Anlage keine Baubewilligung erfordert, doch sei ein umfangreicher Statikbericht des Hallendaches nötig gewesen, so Stutz. Dieser musste zuerst noch von drei unabhängigen Ingenieurbüros geprüft werden, was den Baubeginn verzögerte.
Hinzu kam, dass die Finanzierung des knapp 1,2 Millionen Franken teuren Projekts lange nicht geklärt war. Um von einer Bank einen Kredit zu bekommen, sei ein Eigenkapital von 50 Prozent nötig gewesen, sagte Stutz «das ist viel Geld». Einen Teil davon habe der Stromsparfonds der Stadt Zürich übernommen. Es handle sich sozusagen um «Zürcher Entwicklungshilfe» für den Kanton Bern.
Zudem konnte mit der Solarbörse des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) ein Vertrag abgeschlossen werden. Das EWZ werde den Strom während der kommenden 20 Jahre zu einem guten Preis abnehmen, so Stutz.
Der Bau der Anlage sei nur möglich gewesen, weil alle Instanzen am gleichen Strick gezogen hätten, betonte Stutz. Besonders die Genossenschaft Sportzentrum Sagibach habe das Unterfangen stets unterstützt. Nicht ganz ohne Eigennutz, wie Verwaltungsratspräsident Andreas Zeller zugab: «Für uns ist die Anlage eine Chance, das Sportzentrum besser zu vermarkten.» Nun würden im Sportzentrum nicht nur Sport- und Kulturveranstaltungen durchgeführt, auf dem Dach des Centers entstehe jetzt auch «grüner» Strom. Und: «Weil hier mehr Strom produziert als verbraucht wird, hat Wichtrach die grünste Eishalle der Schweiz.»
Erfreut über die neue Solaranlage zeigte sich gestern in Wichtrach auch die grüne Nationalrätin Franziska Teuscher: «Dieses Projekt zeigt, wie grüne Politik konkret aussieht.» Zudem werde einmal mehr bewiesen, dass es auch in der Schweiz möglich sei, den Strombedarf ohne zusätzliche Atom- und Kohlekraftwerke zu decken. «Wir sind nicht auf Importe aus dem Ausland angewiesen», so Teuscher. Damit hierzulande mehr grüne Energie produziert werde, müssten Anreize geschaffen werden «und hier ist die Politik gefragt».
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