Wichtrach - 85-jährig und nur ein bisschen müde
Heute Samstag wird der Kunstmaler Burkhard Hilty 85 Jahre alt. Auf seinem Lebensweg hat er beeindruckende Spuren der Kunst hinterlassen.
Während Jahrzehnten hat Burkhard Hilty die Kunstszene der Region mitgestaltet. Nachdem er vom ehemaligen Thuner Stadtpräsidenten Hansueli von Allmen am 13. November 2008 den grossen Kulturpreis entgegennehmen konnte, dürfte sich der in Wichtrach Wohnhafte auch in Thun heimisch fühlen. Denn, auch mit 85 Jahren fährt er noch jeden Morgen um sechs Uhr mit dem Zug nach Thun, um in seinem Atelier an der Uttigenstrasse 27 an seinen Werken zu arbeiten.
Im Ausland daheim
Als Sohn eines Lehrers kam Burkhard Hilty am 11. Januar 1929 in Nesslau, Toggenburg, zur Welt. Als Junge stöberte er gerne in den Büchern seines Vaters und erinnert sich noch heute an die hübschen Bilder im kleinen Buch von Paul Klee «Über die moderne Kunst». Während des Studiums zum Sekundarlehrer verbrachte er einen fünfmonatigen Sprachaufenthalt in Paris, wo er die Académie Julian besuchte und jeweils nachmittags malte und zeichnete. Im Winter 1952/1953 unterrichte er in einem Bündner Bergdorf. Anschliessend zog er nach Barcelona, wo es ihm so gut gefiel, dass er zehn Jahre blieb und eine angehende Schweizer Ärztin heiratete. «Das Leben war sehr einfach, aber wir hatten eine schöne Zeit. Leider ist die Stadt nicht mehr, wie sie damals war», sagt er heute bedauernd. Zwischenzeitlich habe er in Barcelona auch bei einem Steinhauer gearbeitet, um sein künstlerisches Wissen zu erweitern, fügt er an.
In der Schweiz sesshaft
1963 kehrte Hilty mit seiner Familie in die Schweiz zurück und unterrichtete während acht Jahren an einer Schule am Walensee. 1971 kam die Familie nach Wich-trach, er gab seinen Beruf auf und widmete sich nur noch der Kunst. Nach dem Tod seiner Frau 1982 verbrachte er noch ein Jahr als Sprachlehrer in China, bevor er endgültig sesshaft wurde.
Seit 1986 wohnt er mit seiner Lebenspartnerin Eveline Bürki zusammen. Sein Leben aber ist und bleibt die Kunst. Seine Kreativität und Schaffenslust sind noch vital. Drei seiner wichtigsten Werke sind bis 26. Januar im Kunstmuseum Thun zu sehen. «Neue Bilder wird es von mir nicht mehr viele geben. Aber ich habe noch ältere Werke, die ich mit teilweisem Übermalen zu neuem Leben erwecken möchte. Mein grösster Geburtstagswunsch ist, noch möglichst lange die körperliche und geistige Gesundheit zu behalten», erklärte er gegenüber dieser Zeitung.