Wetter in der Region: Der März war zu warm
Laut unserem Hobbymeteorologen Silas Walther aus dem Oberthal, war der März wettertechnisch eher eintönig. Dennoch hat der März zwei Rekorde aufgestellt.
Zu erwähnen ist insbesondere der Saharatag, an dem sich mittags der Himmel wie zur Morgendämmerung präsentierte und die Tagesmaximaltemperatur mit Bise ganze 8 °C unter der prognostizierten Temperatur verharrte. Ansonsten war der März geprägt von durchwegs sonnigem Wetter mit grossen Tagesgängen.
März war um fast 2 Grad zu warm
Praktisch über den ganzen Monat wurde zumindest Bodenfrost verzeichnet, während die nachmittäglichen Temperaturen auf frühlingshafte Werte über 10 °C, in Tallagen im letzten Monatsdrittel teils bis 20 °C, anstiegen. Im März wurden nur 9 statt 17 Tage mit Luftfrost registriert. Eistag war kein einziger zu verzeichnen. Insgesamt war der März gegenüber der neuen Norm 1991 – 2020 aus Langnau 1,7 °C zu warm.
Trockener März
Besonders geprägt war der März durch die Trockenheit: Vom 26. Februar bis zum 29. März fielen nur 4,6 mm Niederschlag. Selbst in Lagen bis 1500 m trocknete der Boden unmittelbar nach der mageren Schneeschmelze bald aus. Dies erinnerte eher an herbstliche, denn an frühlingshafte Verhältnisse. Bezüglich Schnee vermochte der März einen neuen Negativrekord aufzustellen: An der Wetterstation Oberthal war es der erste März seit Messbeginn 2005 ganz ohne Schnee.
Erst viel Sonne - dann kam es knüppeldick
Umso mehr vermochte die Sonne zu brillieren: Mit 223 Sonnenstunden leistete die Sonne ganze 72 Überstunden und machte den März damit zum zweitsonnigsten seit Messbeginn.
Der erwartete Niederschlag traf kurz vor dem Monatswechsel ein: Am Mittwoch, 30. März wurde das Oberthal im Vorfeld einer Front durch das erste Frühlingsgewitter mit 15 mm Niederschlag beglückt. Tags darauf fielen 20 mm und am 1. April weitere 20 mm. Pünktlich auf den Monatswechsel kehrte der Winter zurück: Was mit nassen Flocken begann, ging im Verlaufe des Freitagmorgens des 1. Aprils in Pulverschnee über. Anhaltender leichter bis mässiger Schneefall akkumulierte sich bis um 8 Uhr des Folgetages auf eindrückliche 34 cm. Damit wurde der bisherige Neuschneerekord, datiert vom 7. März 2009, egalisiert.
Die klassische Gegenstromlage
Ausgelöst wurden die von den Voralpen bis ins Mittelland anhaltenden Schneefälle durch eine klassische Gegenstromlage: Feuchte, warme Luft aus Süden in den mittleren und hohen Luftschichten gleitete auf kalte Luft nordöstlichen Ursprunges in den unteren Luftschichten auf.
Der Schnee ist jedoch ein Segen für die langsam austreibenden Kulturen: Er isoliert diese hervorragend vor der nächtlichen Abstrahlung, sodass die Oberflächentemperatur an der Pflanze um 0 °C bleibt, während bei erwarteten Lufttemperaturen von -5 bis -7 °C (Nacht auf Montag!) Oberflächentemperaturen unter -10 °C zu erwarten sind.