Vechigen - Private Haushalte sollen Heizung runterdrehen

Keine Sterne an Hausfassaden, keine Bäumli die leuchten und die Heizung auf 20 Grad runterdrehen. Dazu ruft der Gemeinderat von Vechigen die Bevölkerung auf. Die gemeindeeigene Weihnachtsbeleuchtung soll hingegen aufgehängt werden, jedoch in reduzierter Form.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

Am Ende der Medienmitteilung schreibt die Gemeinde Vechigen: "Der Gemeinderat ruft die Bevölkerung auf, einen persönlichen Energiespar-Beitrag zu leisten, indem auf private Weihnachtsbeleuchtungen verzichtet wird." Zudem sollen die Leute zuhause die Heizung runterdrehen "auf maximal 20 Grad".

 

Ein Zeichen setzen

Gemeindepräsidentin Sibylle Schwegler-Messerli sagt, warum Private auf eine Weihnachtsbeleuchtung verzichten sollen: "Der Antrag unserer Arbeitsgruppe Energiesstadt war, dass wir uns damit auseinandersetzen. Am besten wäre, komplett auf die Beleuchtung zu verzichten. Es ist uns bewusst: Stromspartechnisch bringt es bei LED-Beleuchtung nicht viel, aber es geht darum, ein Zeichen zu setzen."

 

Wohnung auf 20 Grad heizen

Zum Aufruf, die Wohnung nur auf 20 Grad zu heizen, entgegnet Schwegler: "Für uns massgebend ist der Kanton, wir fanden dies sinnvoll. Aber, es ist lediglich eine Empfehlung." Bei sich zuhause habe sie folgende Temperatur eingestellt: "Im Büro ist es 21 Grad, im Wohnzimmer um die 20 und im Schlafzimmer 18 Grad. Die Heizung wird abgesenkt, wenn wir nicht zuhause sind."

 

Gemeinderat geht weiter als Bundesrat

Der Gemeinderat von Vechigen geht somit weiter als der Bundesrat dies am Mittwoch angekündigt hat. Der Bundesrat schrieb, dass erst bei einer Gasmangellage die Bevölkerung aufgerufen werde, die Heizung auf 20 Grad runterzudrehen. Dies gelte jedoch nur für Gasheizungen. Vechigen ruft dagegen alle Haushalte auf, die Wohnung nicht wärmer als 20 Grad zu heizen, egal ob mit Gas, Holz oder Öl geheizt wird.

 

Auch in den Schulen wird runtertemperiert

Was für Privathaushalte gilt, wird auch in der Schule angewendet. Die Raumtemperatur in den Schulzimmern wird auf 20 Grad gedrosselt. Bei Nichtbenutzung von Räumen soll die Temperatur reduziert werden, schreibt die Gemeinde. Innen- und Aussenbeleuchtungen seien bei Nichtgebrauch zu löschen. Die Storen in den Schulanlagen und im Verwaltungsgebäude würden nachts geschlossen.

 

Kein Verzicht auf Dorfbeleuchtung

Im Sinn eines symbolischen Beitrages verzichtet der Gemeinderat darauf, die gesamte Weihnachtsbeleuchtung in Betrieb zu nehmen. Der Aushang der Weihnachtssterne wurde um die Hälfte reduziert. "Wir fanden, nach so vielen Krisen, ein wenig Licht wollen wir doch. Deshalb einigten wir uns auf einen Kompromiss", so Gemeindepräsidentin Schwegler.

 

Zudem werde der Weihnachtsbaum auf dem Dorfplatz nur in den Abendstunden eingeschaltet. Der Gemeinderat schreibt weiter: "Wir sind uns bewusst, dass sich damit nicht grosse Mengen an Energie einsparen lassen."

 


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 19.11.2022
Geändert: 19.11.2022
Klicks heute:
Klicks total: