Weihnachtsbeleuchtung in Trimstein und Tägertschi: Darum gibt es keine

Parlamentarier Henri Bernhard (SVP) hat das Parlament angefragt, ob Trimstein und Tägertschi nicht auch Weihnachtsbeleuchtung erhalten könnten (BERN-OST berichtete). Was sagt Gemeindepräsident Beat Moser (Grüne) dazu?

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

Beat Moser wünschte sich bei der Anfrage von BERN-OST, dass zu Beginn des Artikels gesagt werden solle, dass er selber sehr gerne Weihnachtsbeleuchtung habe und ihm diejenige in Münsingen "ausserordentlich gut" gefalle. "Es ist die schönste im Kanton", sagt er mit einem Lachen. Weil soeben Weihnachten war, gestatten wir ihm diesen Wunsch.

 

Nun aber zur Sache.  Henri Bernhard wendete sich mit seinem Anliegen kürzlich mittels Einfacher Anfrage ans Parlament. "Wir haben die gleiche Einfache Anfrage im Januar 2019 von Katharina Baumann erhalten und sie Mitte Jahr beantwortet", sagt Moser. Bernhard habe nicht mehr im Kopf gehabt, dass das Thema schon mal behandelt worden sei. Moser hat die Antwort also bereits.

 

100 000 Franken sind dem Gemeinderat zuviel

Das Fazit vorweg: Es käme zu teuer. 74 leuchtende Bäumchen schmücken gemäss Moser das Dorf. Sie haben alle eine spezielle Einrichtung, mit der sie bei den Kandelabern eingesteckt werden können. "Wenn wir dasselbe Konzept in allen Ortschaften umsetzen und alle Kandelaber mit Weihnachtsbeleuchtung schmücken wollten, bräuchten wir 110 Bäumchen mehr", sagt Moser. Kosten würde das über 100 000 Franken. Unter anderem müsste man nämlich alle Kandelaber umrüsten. Der Gemeinderat habe 2019 befunden, dass das zuviel Geld sei.

 

In Münsingen sind die Hauptstrasse und der Bahnhof mit Weihnachtsbeleuchtung versehen. Zu Bedenken sei von daher auch, dass die Leute in den anderen Teilen Münsingens denselben Anspruch erheben könnten. "Da wohnen viel mehr Leute als in Trimstein oder Tägertschi", so Moser.

 

Moser: "Den Anspruch kann man haben"

Der Anspruch an sich sei nicht unlegitim, sagt Moser, der abermals seine eigene Freude an der Weihnachtsbeleuchtung betont. "Aber man muss sich bewusst sein, dass man das alles machen muss und dass es kostet. Wenn man bereit ist, das mitzutragen, kann man den Anspruch haben."

 

Andererseits kämen auch immer wieder Anliegen wegen Lichtverschmutzung. Die Gemeinde solle weniger oder zeitlich beschränkt beleuchten. "Und dann haben wir auch noch ein Budget. Man muss diese Sachen immer gegeneinadner abwägen", sagt Moser.

 

Schmuck aufteilen?

Bernhard schlägt in seiner Anfrage vor, den vorhandenen Weihnachtsschmuck auszudünnen. Wegen der speziellen Befestigungseinrichtung geht das nicht. Wenn es denn technisch möglich wäre, was hielte Moser davon? "Das sähe seltsam aus, wenn nur an jedem dritten Kandelaber etwas wäre", sagt er. Entweder man mache es oder lasse es sein.

 

[i] Henri Bernhard meldete sich nach Publikation des Artikel. Er entgegnet, dass ihm "Inhalt und Antwort der Anfrage von 2019 sehr wohl bekannt sind. Damals ist eine Ausdehnung der Beleuchtung innerhalb des Ortsteils Münsingen gefordert worden und die Gemeinde hat die Anfrage nicht ablehnend beantwortet, sondern wollte diese prüfen. Analog der Beflaggung für den 1. August wären dafür 110 zusätzliche Bäume erforderlich gewesen, was als zu teuer erachtet wurde. Ich habe nun aber nicht eine Ausdehnung (mit Kostenfolgen) der Weihnachtsbeleuchtung gefordert, sondern eine Ausdünnung auf der Hauptachse im Ortsteil Münsingen und dafür auch eine Beleuchtung der Ortskerne entlang der Hauptachsen der Ortsteile Tägertschi und Trimstein. Die beiden zusätzlichen Ortskerne sind ja klein und daher wäre eine geringfügige Ausdünnung im Ortsteil Münsingen (z.B. Beschränkung auf den eigentlichen Ortskern) sicher möglich.


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Erstellt: 28.12.2021
Geändert: 28.12.2021
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