Nach dem Hagelkanonenzoff: SVP ohne Wahlliste für Gemeinderat

Kürzlich gab SVPler Reto Schürch seinen Rücktritt aus dem Grosshöchstetter Gemeinderat bekannt, nachdem eine Debatte um die Hagelkanone losging, die der Obstbauer verwendet (BERN-OST berichtete). Seinen leerwerdenden Sitz wird künftig eine andere Partei besetzen, denn die SVP fand niemanden für die Wahlliste.

pd/ib, info@bern-ost.ch

Blättert man durch das Heft der Gemeinde mit den Wahllisten fällt auf: Die SVP stellt nur Leute für die Bildungs- und Geschäftsprüfungskommission für die Wahlen am 24. Oktober auf. Man habe schlicht niemanden gefunden, sagt Markus Weber als Vizepräsident der Ortspartei der SVP zur Berner Zeitung BZ. So sei gar nichts anderes übrig geblieben, als zu den Gemeinderatswahlen erst gar nicht anzutreten und sich auf die Kommissionswahlen zu konzentrieren.

 

Weber lasse offen durchblicken, dass seine Partei vom Abgang ihres Gemeinderats Reto Schürch zumindest ein Stück weit überrascht worden sei. Erst Anfang Jahr hat Schürch sein Amt angetreten.

 

Doch die Hagelkanone sei nicht der Hauptgrund für den Rücktritt, sagt Schürch jetzt. Es gebe im Gemeinderat sehr viel zu tun. Zudem würden ihn auf seinem Betrieb die extremen Wetterbedingungen seit Jahren dauernd auf Trab halten. Der Streit um die Hagelkanone sei nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe.

 

Weil bei der Gemeinde wegen der Hagelkanone Lärmklagen eingingen, verlangte der Gemeinderat von Schürch ein Lärmgutachten. Schürch ist aber als Gemeinderat Ressort öffentliche Sicherheit just für das Ressort zuständig, das den Konflikt um die Hagelkanone lösen müsste. Darum verkündete Schürch kürzlich seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur. "Für mich ist die Arbeit im Gemeinderat unter diesen Voraussetzungen unbefriedigend", sagte er damals (BERN-OST berichtete).


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 06.10.2021
Geändert: 06.10.2021
Klicks heute:
Klicks total: