Walkringen - Vom Spiel mit Licht und Schatten

Ernest Wälti zeigt in der Galerie im Rüttihubelbad Werke aus einer langen Schaffenszeit. Neben Bildern aus dem Emmental zieht er einen Bogen zum Brienzersee und ins Tessin.

Kathrin Schneider, Wochen-Zeitung
Ernest F. Wälti wurde 1932 in Walkringen geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Hofwil gab er einige Jahre in seiner Heimat Schule, bis er mit seiner Frau Regina nach Ostafrika zog. Dort unterrichtete er vier Jahre an der Schweizerschule. Später wirkte er als Lehrer und Schulleiter im Kanton Bern, zuletzt an der Schule für Gestaltung in Bern und Biel.

Schon früh entdeckte Ernest Wälti seine Liebe zum Zeichnen und zur Malerei. Auftragsarbeiten wie Plakate, Illustrationen, Portraits und Landschaften schärften seinen Stil und liessen ihn mit verschiedensten Ausdrucksmitteln und -formen experimentieren. Heute wohnt Ernest Wälti in Bönigen am Brienzersee und in Muralto, Tessin.

 

Wechsel zwischen Nähe und Distanz

Ernest Wälti bezeichnet die Ausstellung im Rüttihubelbad als «Retrospektive» seines Schaffens. Wer die gut 90 Bilder in der Galerie betrachtet, bekommt zugleich einen Einblick in die verschiedenen Lebensabschnitte des Malers und besuchte Gegenden. Neben leuchtenden Landschaften und malerischen Stimmungen gefallen auch die einfachen, präzisen Naturstudien. Faszinierend wirkt dabei der Wechsel zwischen Distanz und Nähe. Was nah betrachtet fast «verschmiert» aussieht, entwickelt aus der Ferne eine kraftvolle, plastische Wirkung. Besonders stark ist dies beim «Waldweg» der Fall, einem Ölbild von 2009. Aber auch die 2014 gemalten Trockenmauern erstaunen durch Technik und Ausdrucksform.

Viele Landschaften leben auch vom sorgfältig wieder gegebenen Spiel von Licht und Schatten. «Lützelflüh abends» ist eines dieser Bilder. Dieses und andere Werke wiederspiegeln die Liebe des Malers zu seiner ersten Heimat, dem Emmental, mit seinen «Chrächen und Högern». «Wauggringe», das Spiel mit den Buchstaben, verrät den Einheimischen, der nie vergessen hat, wie das Dorf im Dialekt genannt wird.

Ganz modern und abstrakt sind viele neuere Werke von Ernest Wälti. Kraftvolle Farben und abstrakte Formen zeigen zum Bespiel Impressionen aus dem Tessin, die aber ebenfalls das Spiel von Licht und Schatten aufnehmen.

[i] Die Ausstellung im Rüttihubelbad in Walkringen ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Ernest Wälti ist am 27. Dezember und an der Finissage vom 11. Januar in der Galerie anwesend.

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Erstellt: 18.12.2014
Geändert: 18.12.2014
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