Walkringen - Verborgene Schätze entdecken

Der neu erstellte Erlebnispfad der Stiftung Rüttihubelbad spricht alle unsere Sinne an. Das Naturerlebnis begeistert Bewohner, Mitarbeitende und Besucher.

Veruschka Jonutis, Wochen-Zeitung
Thymianduft mischt sich mit dem herben Aroma von Heu, welches zum Trocknen auf der Matte liegt. Im Garten der Stiftung Rüttihubelbad schwirrt die Luft von der Nachmittagshitze und den unzähligen Insekten. Diese schwärmen aus dem Insektenhotel. Dies ist einer der 24 Posten des Erlebnispfades.

Der verschlungene Pfad beginnt beim Sensorium. Der Besucher erhält einen Plan und kann sich selbständig auf die Suche verborgener Schätze machen. «Der Besuch des Sinnespfades ist kostenlos. Er ist als Erweiterung des Sensoriums im Aussenbereich entstanden und der Öffentlichkeit frei zugänglich», sagt Kathrin Holliger, Gärtnerin in der sozialtherapeutischen Gemeinschaft. Wer sich lieber mit einer Führung auf Sinnesentdeckungen begibt, kann sich auf Voranmeldung von Mitarbeitenden der Gärtnerei begleiten lassen. Die Idee «Sinneswelten warten im Garten» ist ein neues Projekt. Kleinere Gästegruppen werden von zwei begleiteten Mitarbeitenden während rund einer Stunde durch den Garten geführt. «Dieses Angebot ist für unsere IV-Klientinnen und Klienten eine vielseitige Herausforderung und trägt zum Kontakt der Institution mit der Öffentlichkeit bei», ergänzt Kathrin Holliger.

Samen werde was du bist

In einer umfunktionierten Zigarren­schachtel findet die Besucherin sortiert die verschiedensten Pflanzensamen. Im Beet daneben können die daraus gewachsenen Pflanzen entdeckt werden. Für Mutige bietet sich der «Sinnestanz am Seil» an: Mit geschlossenen Augen ertastet der Gast verschiedene Überraschungen und Bodenbeschaffenheiten im Unterholz. Folgt man dem Pfad weiter, können an einem gurgelnden Bächlein die heiss gewordenen Füsse gekühlt werden.

Tatkräftige Helfer und Helferinnen

Der Sinnespfad ist eine Weiterführung des Sensoriums, mit einem entscheidenden Unterschied: Es wurden keine gefertigten Objekte integriert. «Beim Sinnespfad geht es um das Erleben der Natur», erklärt die braungebrannte Gärtnerin. Bei der arbeitsintensiven Pfle­ge des Pfades erhält Kathrin Holliger Unterstützung durch die Mitarbeitenden der geschützten Werkstätten. «Die Menschen für die Gartenarbeit zu motivieren und zu begeistern ist eine lohnenswerte Aufgabe», meint die Arbeits-agogin. «Dank den Erfolgserlebnissen und dem Gemeinschaftsgefühl setzen sie sich trotz individueller Erschwernisse mit viel Engagement ein.» So werden nun unermüdlich vorwitzige Unkräuter aus dem Tierkreiszeichen-Beet ge­zupft, wilde Rosen gestutzt und duf­ten­de Kräuter gegossen. Am Ende des Gartens wartet noch ein weiteres Sinneserlebnis: Hausgemachte Köstlichkeiten runden den Pfad der Sinne kulinarisch ab.

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Erstellt: 27.06.2013
Geändert: 27.06.2013
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