Walkringen - Seit 500 Jahren steht die Kirche im Dorf
Ein nicht gerade alltägliches Jubiläum feiert dieses Jahr die Kirchgemeinde Walkringen. Ihr schmuckes Gotteshaus auf dem Kirchenhügel prägt seit 500 Jahren das Dorfbild.
Kathrin Schneider, Wochen-Zeitung
Für Peter Raich, der seit März 2014 Pfarrer in Walkringen ist, strahlt jedes Kirchengebäude etwas von der Kraft und Spiritualität der Menschen aus, die dort ein- und ausgehen. «Aber eigentlich ist es nur eine Hülle für das, worauf es in einer Gemeinde ankommt.» Wichtig sei, was in den Räumen geschehe, dass dort Beziehungen gepflegt werden könnten. Gerade die starren Kirchenbänke in vielen Kirchen seien da eher abschreckend. «Aber in der Kirche in Walkringen ist es bei der letzten Renovation gelungen, durch flexible Stühle im vorderen Teil einen einladenden Raum zu gestalten.» Eine Verbindung zwischen Tradition und den Bedürfnissen unserer Zeit, das sei etwas, nach dem er jahrelang gesucht habe.
Mindestens sieben Renovationen
Peter Raichs Vorgänger, Beat Hänni, hat in seinem Buch über die Geschichte der Gemeinde Walkringen spannende Details zur Kirche zusammengetragen. So seien erste Spuren eines Kirchengebäudes schon vor dem Jahre 830 datiert worden. Mit der so genannten Dendrochronologie (Jahresring- Methode) konnte das Alter der jetzigen Kirche auf 500 Jahre bestimmt werden. Bis zur bald darauf folgenden Reformation war die Kirche katholisch. Insgesamt konnten seit 1515 mindestens sieben Renovationen nachgewiesen werden, die letzte 1986/ 1987. Gerade bei diesen Arbeiten seien interessante archäologische Details über frühere Gotteshäuser oder mittelalterliche Gräber zum Vorschein gekommen.
Auch der Innenbereich der Kirche erlebte verschiedene Umgestaltungen. So liessen die Verantwortlichen schon früh eine Altarnische hinter der heutigen Kanzel zumauern. 1649 wurde die heutige Kanzel eingebaut, 1724 der aktuelle Taufstein. Die erste der mittlerweile vier Orgeln stammte aus dem Jahr 1766. Als Walkringen im 19. Jahrhundert über 2000 Einwohner hatte, wurde 1842 aus Platzgründen der ursprüngliche Chorbogen entfernt. Die Bestuhlung war übrigens ganz auf die Kanzel ausgerichtet (Querkirche).
1935 wurde der Holzofen entfernt, dessen Rohr sich durch die ganze Kirche zog. Der hölzerne Glockenstuhl musste 1950/51 durch einen eisernen ersetzt werden. Damals liess die Kirchgemeinde auch eine neue Turmuhr einbauen.
Festprogramm mit Ausstellung
Am Wochenende vom 29. bis 31. Mai soll nun ganz Walkringen mit einem Fest die Kirche feiern. Kirchgemeindepräsident Peter Stucki weist in der Einladung darauf hin, dass für diesen Anlass am Samstag sogar die Hauptstrasse gesperrt wird. So kann in der Kirche, auf dem Festplatz vor der Kirche oder rund ums Sternenzentrum das Geburtstagsfest gefeiert werden.
Ein besonderer Treffpunkt wird sicher die Galerie der Konfirmandenfotos im Dachstock des Sternenzentrums sein. Nach aufwändigen Recherchen kann Stefan Flückiger fast ausnahmslos alle Konfirmandenfotos seit 1941 einem interessierten Publikum präsentieren. Ebenfalls ausgestellt werden alte Aufnahmen zum Thema «500 Jahre Kirche Walkringen». An der Seitenwand der Kirche läuft die vierteilige Bildinstallation zur Kirche. Musikalisch umrahmt wird die Feier durch Vereine oder Konzertbeiträge. Am Samstag ab 18 Uhr gibts kulinarische Leckerbissen aus verschiedenen Ländern, am Sonntag um 10 Uhr findet der Festgottesdienst statt.
Festprogramm unter www.kirche-walkringen.ch
Mindestens sieben Renovationen
Peter Raichs Vorgänger, Beat Hänni, hat in seinem Buch über die Geschichte der Gemeinde Walkringen spannende Details zur Kirche zusammengetragen. So seien erste Spuren eines Kirchengebäudes schon vor dem Jahre 830 datiert worden. Mit der so genannten Dendrochronologie (Jahresring- Methode) konnte das Alter der jetzigen Kirche auf 500 Jahre bestimmt werden. Bis zur bald darauf folgenden Reformation war die Kirche katholisch. Insgesamt konnten seit 1515 mindestens sieben Renovationen nachgewiesen werden, die letzte 1986/ 1987. Gerade bei diesen Arbeiten seien interessante archäologische Details über frühere Gotteshäuser oder mittelalterliche Gräber zum Vorschein gekommen.
Auch der Innenbereich der Kirche erlebte verschiedene Umgestaltungen. So liessen die Verantwortlichen schon früh eine Altarnische hinter der heutigen Kanzel zumauern. 1649 wurde die heutige Kanzel eingebaut, 1724 der aktuelle Taufstein. Die erste der mittlerweile vier Orgeln stammte aus dem Jahr 1766. Als Walkringen im 19. Jahrhundert über 2000 Einwohner hatte, wurde 1842 aus Platzgründen der ursprüngliche Chorbogen entfernt. Die Bestuhlung war übrigens ganz auf die Kanzel ausgerichtet (Querkirche).
1935 wurde der Holzofen entfernt, dessen Rohr sich durch die ganze Kirche zog. Der hölzerne Glockenstuhl musste 1950/51 durch einen eisernen ersetzt werden. Damals liess die Kirchgemeinde auch eine neue Turmuhr einbauen.
Festprogramm mit Ausstellung
Am Wochenende vom 29. bis 31. Mai soll nun ganz Walkringen mit einem Fest die Kirche feiern. Kirchgemeindepräsident Peter Stucki weist in der Einladung darauf hin, dass für diesen Anlass am Samstag sogar die Hauptstrasse gesperrt wird. So kann in der Kirche, auf dem Festplatz vor der Kirche oder rund ums Sternenzentrum das Geburtstagsfest gefeiert werden.
Ein besonderer Treffpunkt wird sicher die Galerie der Konfirmandenfotos im Dachstock des Sternenzentrums sein. Nach aufwändigen Recherchen kann Stefan Flückiger fast ausnahmslos alle Konfirmandenfotos seit 1941 einem interessierten Publikum präsentieren. Ebenfalls ausgestellt werden alte Aufnahmen zum Thema «500 Jahre Kirche Walkringen». An der Seitenwand der Kirche läuft die vierteilige Bildinstallation zur Kirche. Musikalisch umrahmt wird die Feier durch Vereine oder Konzertbeiträge. Am Samstag ab 18 Uhr gibts kulinarische Leckerbissen aus verschiedenen Ländern, am Sonntag um 10 Uhr findet der Festgottesdienst statt.
Festprogramm unter www.kirche-walkringen.ch
Walkringens Geschichte in zahlreichen Bildern
Stefan Flückiger ist in Walkringen aufgewachsen und verwurzelt. Als er an einem Familienfest vor rund 20 Jahren das erste Mal alte Fotos aus Walkringen präsentierte, tauchte bei ihm der Wunsch auf, diese Zeitzeugen zu sammeln und zu archivieren. Was zuerst mit Dias begann, wurde im Lauf der Jahre digitalisiert und modern bearbeitet. Der gelernte Elektriker, Fernmeldespezialist und heute Projektleiter bei Energie Wasser Bern konnte durch Mund-zu-Mund-Propaganda oder eigene Anfragen zu immer mehr Bildmaterial aus der Walkringer Geschichte kommen. Bilder von Schulfesten, Häusern, Konfirmationen oder speziellen Anlässen waren nicht nur spannend zum Betrachten, sondern oft steckten auch berührende Geschichten hinter den Bildern. «Ich war erstaunt über die Bereitschaft der Leute, mir auch persönliche Fotoalben zum Kopieren auszuleihen.»
Flückigers älteste Aufnahmen stammen aus der Zeit um die Jahrhundertwende 1900. Stolz ist er auf die Sammlung von über 300 Ansichtskarten mit verschiedenen Motiven aus der Gemeinde Walkringen.
Am Kirchenfest kann Stefan Flückiger Schätze aus seinem Archiv präsentieren. Oder vielleicht, wie er hofft, seine Walkringer Sammlung um weitere Raritäten erweitern.
Flückigers älteste Aufnahmen stammen aus der Zeit um die Jahrhundertwende 1900. Stolz ist er auf die Sammlung von über 300 Ansichtskarten mit verschiedenen Motiven aus der Gemeinde Walkringen.
Am Kirchenfest kann Stefan Flückiger Schätze aus seinem Archiv präsentieren. Oder vielleicht, wie er hofft, seine Walkringer Sammlung um weitere Raritäten erweitern.