Walkringen - Neue Pfarrerin bringt Spiele mit
Nach der Freistellung des langjährigen Pfarrers und dem anschliessenden, eher kurzen Intermezzo mit seinen zwei Nachfolgerinnen, zieht Ende Jahr Silke Mattner ins Walkringer Pfarrhaus. Sie bringt ihren Mann mit - und eine Leidenschaft für Gesellschaftsspiele.
Walkringen hatte in den letzten Jahren nicht sehr Glück mit der Besetzung seines Pfarramts. Peter Raich, der von 2014 bis 2020 Pfarrer war, geriet in einen Erbschaftsskandal und wurde von der Kirchgemeinde freigestellt. Seine beiden Nachfolgerinnen Petra Walker und Isabelle Knobel kündigten nach etwas über einem Jahr schon wieder, weil es sie aus beruflichen und privaten Günden weiterzog.
Mit Applaus gewählt
Nun haben Kirchgemeinderat und Kirchgemeindeversammlung eine neue Pfarrerin gewählt. «Mit grossem Applaus», wie Kirchgemeinderatspräsidentin Lisbeth Zogg erzählt. Silke Mattner ist gebürtige Hannoveranerin, lebt aber seit 28 Jahren in der Schweiz. «Ich kam während des Studiums für ein Austauschjahr in die Schweiz und entschied mich, hier zu bleiben und an der Uni Bern fertig zu studieren», erzählt sie. Nach dem Studium machte sie in Oberwangen ihr Vikariat.
In dieser Zeit lernte sie ihren Ehemann Albrecht kennen und bekam einen Sohn, der mittlerweile 19 Jahre alt ist. Sohn Johannes kam mit mehreren Behinderungen zur Welt, wie sie BERN-OST erzählt. Neben seiner Betreuung übernahm sie deshalb lange nur Stellvertretungen. Seit neun Jahren arbeitet sie nun wieder hochprozentig als Pfarrerin in Bargen.
Einzug ins Pfarrhaus
Die Ausschreibung der Pfarrstelle in Walkringen habe sie sofort angesprochen. «Nicht zuletzt auch wegen der offenen und entgegenkommenden Haltung der Menschen, die ich dort angetroffen habe. Und Walkringen ist ein sehr schöner Ort. Das Dorf, die Kirche, das Sternenzentrum, das Pfarrhaus.»
Mitte November wird Silke Mattner dort einziehen. Mit ihr mitkommen wird ihr Mann, der Sohn verbringt nur noch jedes zweite Wochenende bei den Eltern.
Spiele und Krimis
Nach Walkringen mitbringen will sie auch eines ihrer Hobbies: Gesellschaftsspiele. «Brettspiele, Kartenspiele, alles. Gerne etwas komplexere, bei denen man strategisch denken muss und nicht reine Glücksspiele.» In Bargen ist sie dafür in einem Verein. In welcher Form sie die Walkringer:innen zum Spielen bringen will, ob mit einem Verein, einer Gruppe oder einfach mit Spielanlässen, weiss sie noch nicht.
Pensionierte springen ein
Weiter lese sie in ihrer Freizeit gern Krimis und überhaupt Romane, erzählt Mattner. «Und ich habe sehr gern Menschen. Ich lerne gerne Leute kennen und bin gerne mit ihnen ein Stück auf dem Lebensweg unterwegs.»
Silke Mattner wird die Pfarrstelle Anfang 2024 antreten. Bis dahin kümmern sich Peter Reinhard, pensionierter Pfarrer von Vechigen, und Adelheid Heeb, pensionierte Pfarrerin von Bümpliz, um die Kirchgemeinde.