Walkringen - Hallendach wird zum Sonnenkraftwerk

Seit gestern produziert in der Emmentaler Gemeinde eine neue Solaranlage Energie. Mit dem Strom lassen sich 21 Haushalte versorgen.

Irina Eftimie / Berner Zeitung BZ
Die Strassen waren vereist, die Wolken hingen tief, und die Sonne kam erst im Lauf des Nachmittags für kurze Zeit zum Vorschein: Trotz der schlechten Bedingungen fliesst seit gestern Solarstrom vom Dach einer Lagerhalle in Walkringen ins Netz der BKW. Die mehr als 500 Quadratmeter Solarmodule werden Strom für ungefähr 21 Haushalte produzieren. Walkringer Haushalte können davon allerdings nicht direkt profitieren.

Die Solaranlage gehört der Firma «Alles wird gut Solar» von Peter Stutz aus Thun. Installiert wurde die Anlage von einer Firma aus Küsnacht, mit welcher Stutz bereits bei früheren Projekten zusammenarbeitete.

Rentabel für alle Beteiligten

Die Lagerhalle gehört Jürg Hofstetter. Er betreibt in Walkringen die Hofstetter Zelt und Event AG und hat die Anlage initiiert. «Inspiriert wurde ich durch die Anlage auf dem Dach der Eishalle Wichtrach.» Er habe dann Kontakt mit Peter Stutz aufgenommen. Schliesslich konnte er diesem sein Dach vermieten. Es ist nicht das erste Mal, dass Peter Stutz ein Dach für eine Solaranlage mietet. Anlagen installiert hat er bereits auf den Dächern der Eishalle Wichtrach, der Arena Thun und des Panorama-Centers Thun. Insgesamt umfassen seine Anlagen nun etwas mehr als 7000 Quadratmeter. Weitere sind geplant, die Verträge aber noch nicht definitiv ausgehandelt. Durch seine Arbeit in der Immobilienbranche wurde Peter Stutz auch auf die Möglichkeiten der Solarenergie aufmerksam. Heute installiert er mit einer eigens dafür gegründeten Firma die Anlagen auf grossen Dächern. Solarstromanlagen würden immer rentabler, sagt Stutz. Da die Preise der Module extrem gesunken seien, könne man einfacher als früher Dächer mieten, und alle Beteiligen hätten einen Gewinn. Die Installation der Anlage dauerte lediglich vier Wochen.

Dem Hagel getrotzt

Die Solaranlagen seien auch sehr robust, was viele nicht vermuten würden. In Wichtrach beispielsweise seien nach einem Hagelsturm das Dach und andere Teile der Eishalle beschädigt gewesen, sagt Stutz. Die Anlage aber hatte nichts abgekriegt. «Wir müssen die Statik auf den Dächern messen und darauf achten, dass der Wind die Solarmodule nicht beschädigt», sagt Roger Bögli, der die Anlage gestern in Walkringen ans Netz anschloss. Durch den Wind kann nämlich ein Sog entstehen, der die Solarpanels verbiegen oder anders beschädigen kann.

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Erstellt: 30.12.2011
Geändert: 30.12.2011
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