Walkringen - Für Augen, Ohren und Gaumen
Am nächsten Samstag wird im Rüttihubelbad mit einer Vorstellung der Compagnia Dimitri die neue Kultursaison des Rüttihubelbades eröffnet. Neben der Fortführung des Bewährten werden auch neue Wege beschritten, nicht zuletzt aus finanziellen
jom, Wochen-Zeitung
Ein Anliegen der Stiftung Rüttihubelbad ist es, getreu antroposophischer Grundsätze jedem Insassen ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Zentrales Instrument, um dies zu erreichen, sei dabei die Kultur, wie Stiftungsrats-präsident Daniel Maeder an einem Mediengespräch ausführte. «Leider ist ein Kulturbetrieb aber kaum kostendeckend zu führen», hat Maeder erkennen müssen. Staatliche Subventionen gibt es für die private Stiftung nämlich keine. Um den finanziellen Engpässen Herr zu werden, haben die Verantwortlichen nicht eine Erhöhung der Preise oder eine Kürzung des Angebots ins Auge gefasst.
Vielmehr versuchen sie, per Anleihe neue Geldquellen zu erschliessen, durch Werbung neues Publikum zu gewinnen sowie die Attraktivität des Programms zu steigern. Beispielsweise sind verschiedene Vorstellungen in ein Arrangement integriert worden, mit welchem sich kulturelle mit kulinarischen Genüssen kombinieren lassen. Das detaillierte Programmheft ist denn auch mit «Kulturerlebnisse für Augen, Ohren, Gaumen» überschrieben.
Zahlreiche Höhepunkte
Bart van Doorn, Ressortleiter Kultur, hob die zahlreichen Höhepunkte hervor. So wird nächsten Samstag als Premiere in der Deutschschweiz die Compagnia Dimitri das Stück «1 apple» aufführen. Freunde der klassischen Musik kommen diesen Herbst in den Genuss von Auftritten der Violonistin Annette Bartholdy oder der Sopranistin Noëmi Nadelmann. Auch Gardi Hutter gibt ein Gastspiel auf dem Rüttihubel. Als Glücksfall dürfte sich die Zusammenarbeit mit der Emmentaler Liebhaberbühne erweisen; diese wird ab Silvester Lessings «Nathan der Weise» (berndeutsch: Dr Ring) zum Besten geben. Auch werden verschiedene Kunstausstellungen zu bewundern sein.
Dieses Qualitätsangebot sollte den akustisch hervorragenden Konzertsaal regelmässig füllen können. Ein grosser Publikumszuspruch sei den Verantwortlichen im Rüttihubelbad nicht nur aus finanziellen Überlegungen wichtig; sie wollen auch versuchen, Vorurteile gegenüber der Antroposophie abzubauen. Diese habe nämlich nichts mit Religion zu tun, sondern sei eine Weltanschauung, als deren oberstes Gebot Weltoffenheit und Toleranz stehe. So sei die Sympathie für Antroposophie weder Voraussetzung für die Insassen des Alters- oder Behindertenheims, noch für die Mitarbeiter, geschweige denn für die Gäste, wurde ausgeführt.
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