Walkringen - Ein unbeschwerter Liederabend

Die beiden Schwestern Christa Goetze (Sopran) und Michèle Goetze-Baechtold (Mezzosopran) sowie ihr Begleiter James Alexander (Klavier) bescherten dem Publikum einen unbeschwerten Liederabend in gelöster Atmosphäre. Die natürlich wir

Bettina Haldemann-Bürgi, Wochen-Zeitung
Die Sängerinnen verstanden es, die verschiedenen Stimmungen in den Liedern unverwechselbar wiederzugeben. Ihr Gesang blieb bis am Schluss lebendig und spannend. Auch bei schwierigen Stellen wirkte ihr Singen nie anstrengend. Mühelos überwanden sie jede Schwierigkeit des kurzweiligen Programms. Ihr Gesang war immer rein und gut verständlich.

Weiches Timbre

Gleich zu Beginn entfaltete sich die schöne dunkle Stimme von Michèle Goetze-Baechtold in drei Liedern von Henry Purcell zu vollem Glanz. Die weiche, vibratoreiche Mezzosopranstimme passte zu der nachfolgenden romantischen Musik von Emile Jaques-Dalcroze und Gabriel Fauré besonders gut. In «Berceuse pour les agonisants», ein ausladendes Lied mit grossen Bögen, kam die höhensichere Stimme schön zur Geltung. Christa Goetze, Sopran, verlieh der zweiten Singstimme klare, kräftige Konturen und sorgte für eine gute Balance zwischen den Stimmen.

Verliefen die beiden Melodien parallel, erklang die Gestaltung der Melodien wie aus einem Guss. Mit Liedern von Gioacchino Rossini landeten die Musiker schliesslich bei theatralischer Musik. Nach einem farbigen Klaviervorspiel (Ouvertüre) erheiterten die Sängerinnen in «la Regata Veneziana» mit abrupten Akzenten und lustigen Trillern die Gemüter.

Dramatisch

Nach der Pause fand ein Rollenwechsel zwischen den Sängerinnen statt. Christa Goetze, Sopran, übernahm nun in den Liedern von Johannes Brahms, Benjamin Britten und Antonin Dvorák die Führung. Die Klangfarbe ihrer Stimme unterschied sich deutlich von der ihrer Schwester. Christa Goetzes Sopran war heller und wies ein weniger starkes Vibrato auf. Dank dramatischen Fähigkeiten vermochte die Stimme das Publikum unmittelbar anzusprechen. Mit ihren lebendigen, mit viel Witz und Temparament vorgetragenen Liedinterpretationen zog Christa Goetze die Zuhörer in ihren Bann.

Auch in der neuen Besetzung herrschte ein ausgeglichenes Verhältnis und eine reine Intonation zwischen den beiden Singstimmen. Als weitere Qualität fiel bei den deutschen Liedern die gute Textverständlichkeit der beiden ebenbürtigen Künstlerinnen auf.

In James Alexander hatten die Sängerinnen einen ausgezeichneten Begleiter zur Seite. Er differenzierte zwischen den verschiedenen Musikstilen, farbig gestaltete er die musikalischen Tonmalereien, einfühlsam sorgte er für eine diskrete Begleitung und gekonnt setzte er den Liedern überzeugende Schlusspunkte.

www.wochen-zeitung.ch
www.walkringen.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 31.10.2002
Geändert: 31.10.2002
Klicks heute:
Klicks total: