Walkringen - Eigene Sekundarschule wird zur Realität
Die Sekschüler gehen künftig nicht mehr nach Biglen zur Schule: Die Gemeindeversammlung hat beschlossen, eine eigene Sekundarschule zu eröffnen.
Die Schule mobilisiert: Der Bärensaal von Walkringen platzte gestern aus allen Nähten. Bereits auf der Treppe standen die Menschenmassen an, die Gartenstühle mussten hervorgeholt werden, damit die 240 Personen Platz fanden. Das sind beachtliche 17,3 Prozent der Stimmberechtigten. Der Gemeinderat hatte zu einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung eingeladen. Einziges Traktandum: Soll Walkringen künftig eine eigene Sekundarschule führen?
Der Gemeinderat hatte beantragt, die bisherige Zusammenarbeit mit Biglen zu kündigen und ab dem Schuljahr 2013/2014 eine eigene Sekundarschule mit einem durchlässigen Schulmodell einzuführen. Dies würde das Schulbudget von Walkringen um rund einen Drittel, oder in Zahlen um knapp 130 000 Franken entlasten.
Die Anwesenden debattierten engagiert und waren teils skeptisch: «Ich bin Realist, eine Sek in Walkringen gibt es nicht», sagte ein ehemaliger Schulkommissionspräsident. Es gebe nur die Möglichkeit, die gesamte Oberstufe nach Biglen zu schicken. Zusätzlich stelle ein durchlässiges System enorme Anforderungen an das Lehrpersonal.
Ein Lehrer konterte mit dem Argument, dann sei er entweder schlecht im Job oder dann seit Jahrzehnten ausgebrannt. Er äusserte sich wie andere für eine eigene Sek. So sagte eine Mutter von drei erwachsenen Kindern: «Geld ist wichtig. Wenn es allerdings nur noch darum und nicht mehr um die Schüler geht, bin ich nicht mehr dabei.»
Die Stimmberechtigten folgten dem Gemeinderat mit 165 zu 54 Stimmen. Damit wird die eigene Sekundarschule in Walkringen zur Tatsache. Der Kanton muss das Gesuch nun noch bewilligen.