Walkringen - Das verschollene Bild Rudolf Müngers

Zu Ehren des vor 150 Jahren geborenen Malers Rudolf Münger sind im Rüttihubelbad verschiedene Werke zu sehen. Zudem wird das Buch «Kurt von Koppigen» neu aufgelegt.

Marlies Schneider / Wochen-Zeitung
Die Vernissage im Rüttihubelbad war neben einer Feier im Kornhauskeller in Bern, die zweite Veranstaltung in Rudolf Müngers Jubiläumsjahr. Im Kornhauskeller feierte Rudolf Münger 1898 mit dessen Freskierung seinen künstlerischen Durchbruch. Der Kornhauskeller ist bei weitem nicht das einzige Gebäude, das die Malereien Rudolf Müngers trägt. Auch das Gewerbemuseum, das Café Zytglogge oder der Walkringensaal im Rüttihubelbad werden von seinen Werken geschmückt.

Musikalisch eröffnet und untermalt wurde die Veranstaltung von Liebesliedern aus dem «Röseligarte». Rudolf Münger dekorierte mit rund 300 volkskundlich informativen Federzeichnungen die Liedersammlung «Im Röseligarte». Müngers Federzeichnungen sind auch in der neu herausgegebenen Auflage noch zu finden. Zusammengeführt wurde das Rüttihubelbad und Rudolf Münger laut Bart van Doorn, dem Leiter Kultur «Stiftung Rüttihubelbad», durch das ehemalige Stiftungsmitglied Günter Wittwer.

Gotthelfs «Kurt von Koppigen»


Neben der Ausstellung der Bilder von Rudolf Münger wird der Nachdruck des von ihm illustrierten und gestalteten Buches «Kurt von Koppigen», das von Jeremias Gotthelf geschrieben wurde, vorgestellt. Christof von Tavel, der ehemalige Direktor des Kunstmuseums Bern, der eine Einführung über den Maler hielt, bezeichnete die Herausgabe dieses Buches, das bei der Ersterscheinung im Jahr 1904 gerade 1.50 Franken kostete, als wichtiges Ereignis in Rudolf Müngers Karriere. «Rudolf Münger malte nicht nur Bilder, die zum Text passen, sondern schuf auch Rahmen die um den Text führen. Auf denen sind hier ansässige Blumen und Tiere zu erkennen», erzählt er an der Vernissage. Rudolf Münger, der von 1862 bis 1929 lebte, bemühte sich mehr Gotthelfs und sein historisches Befinden darzustellen, als künstlerisch Wichtiges zu schaffen.

Das verschollene Bild


Kernstück der laut Günter Wittwer «bescheidenen» Ausstellung ist eine eindrucksvolle Reproduktion des verschollenen Frieses «Feier der Pallas von Athene», welches in sieben Teilen zu sehen ist. Das Bild ist deshalb nicht als Original in der Ausstellung zu finden, weil das Bild, welches 1924 in der ETH Zürich prangte, heute nirgends mehr aufzufinden ist und auch in keinem Protokoll der ETH erwähnt ist. Günter Wittwer will die Suche nach diesem interessanten Werk auf keinen Fall aufgeben. «Es ist erstaunlich zu sehen, wie im Kornhauskeller jeden Tag japanische Touristen die Wandmalereien von Rudolf Münger bewundern und diese der Berner Bevölkerung kaum auffallen und diese nicht sehen, wie einzigartig die Werke sind, die es an den Wänden zu sehen gibt.»

Die Ausstellung im Rüttihubelbad ist noch mindestens bis am 9. Dezember 2012 jeden Tag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Raum «Tenne» geöffnet.

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Erstellt: 29.11.2012
Geändert: 29.11.2012
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