Walkringen - Argumente für eigene Schule

Im Streit um die Sekundarschüler mit Biglen hat nun auch die Gemeinde Walkringen ihre Argumente veröffentlicht. Am 28. März wird darüber abgestimmt, ob die Gemeinde im Sommer 2013 ihre eigene Sek eröffnet.

Christian Liechti / Berner Zeitung BZ
Es geht um die Zukunft der eigenen Schule und darum, wo die Sekundarschüler künftig unterrichtet werden. Nach Biglen hat sich nun auch die Gemeinde Walkringen im Schulstreit zu Wort gemeldet. Im Hinblick auf die Gemeindeversammlung vom 28. März macht der Gemeinderat seine Argumente publik.

Seit Jahren schickt Walkringen seine rund 40 Sekundarschüler in der Nachbargemeinde zur Schule. Nun hat der Gemeinderat beschlossen, die Zusammenarbeit mit Biglen zu kündigen und ab dem Schuljahr 2013/2014 eine eigene Sekundarschule mit durchlässigem Schulmodell einzuführen. Das heisst: Die Real- und Sekundarschüler sollen in gemischten Stammklassen unterrichtet werden. In den Hauptfächern Deutsch, Französisch und Mathematik würde getrennt nach Sekundar- und Realschule Niveauunterricht erteilt.

Heissen die Stimmbürger den Alleingang von Walkringen gut, verliert die regionale Sekundarschule Biglen jeden dritten Schüler und jährlich Schulgelder in Höhe von 180 000 Franken (wir berichteten).

«Die Vorteile überwiegen»

«Die Vorteile für unsere Jugend und für die Zukunft der Gemeinde überwiegen», argumentiert der Walkringer Gemeinderat. Aufgrund der künftigen Schülerzahlen und der dezentralen Besiedelung der Gemeinde könne mit der eigenen Sekundarschule ein «Optimum erreicht werden». Die Chancengleichheit aller Walkringer Schüler werde damit erhöht und ein optimales Bildungsangebot bereitgestellt.

Der Gemeinderat macht keinen Hehl daraus, dass die neue kantonale Finanzierung der Volksschule sowie die erhöhten Anforderungen, wie zum Beispiel der zweijährige Kindergarten oder das Frühfranzösisch, Walkringen zu Massnahmen zwingt. Denn bereits ohne den neuen Kostenrahmen des Kantons belasten die Schülertransporte und das Schulgeld für die auswärtigen Schulbesuche in der Sekundarschule Biglen den Walkringer Finanzhaushalt in beträchtlichem Ausmass.

Arbeitsort wechseln

Der Gemeinderat von Walkringen hält in seiner Medienmitteilung weiter unmissverständlich fest, dass er die Gegenargumente von Biglen nicht nachvollziehen kann. Biglen müsse zwar auf der einen Seite Ausfälle von 180 000 Franken tragen, könne jedoch auf der anderen Seite durch den Wegfall von Klassen und Lehrkräften «erhebliche Einsparungen» erzielen. Hinsichtlich des befürchteten Stellenabbaus in der Sekundarschule Biglen weist der Gemeinderat darauf hin, dass für die eigene Sekundarschule in Walkringen zusätzliche Lehrkräfte benötigt werden. Auch das Argument, die Schüler würden mit weniger Freifächern bestraft, lässt er nicht gelten: «Weshalb der Besuch eines Freifachs für den Schüler aus Biglen in Walkringen unzumutbar sein soll, gleichzeitig aber für den Schüler aus Walkringen im umgekehrten Fall kein Problem darstellt, verstehen wir nicht.»


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Erstellt: 23.02.2011
Geändert: 23.02.2011
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