Walkringen - AP 2014-2017: Landwirtschaft wohin?

Was sind die Ziele der Agrarpolitik 2014-2017? Welche Auswirkungen haben diese auf die hiesige Landwirtschaft? Dazu referierten Samuel Kappeler und Hans Neuenschwander.

Kathrin Schneider / Wochen-Zeitung
Eingeladen zu einem Informationsabend hatten die drei politischen Parteien und Gruppierungen der Gemeinde Walkringen. Gemeinderätin Vreni Schneider (SP) freute sich, vor den anstehenden Gemeinderatswahlen den gemeinsamen Abend anzusagen. «Es ist wohl das erste Mal, dass wir so einen Anlass miteinander organisieren», bemerkte sie.

Weltweite Problematik

Samuel Kappeler leitet in Bern ein Büro, das sich vor allem mit den Fragen Raumplanung, Ökologie und Vernetzung beschäftigt. Er gab zuerst einen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der Landwirtschaft in der Schweiz. «Während den ‹Mangelzeiten› war die Wertschätzung in der Bevölkerung gross, dazwischen gab es aber immer wieder auch Krisen.» Während es vor 1990, als die ersten Direktzahlungen ausgezahlt wurden, noch 72’000 Betriebe gab, seien es heute noch rund 45’000. Die Landwirtschaft stehe aber auch weltweit unter Druck. «Sie ist standortgebunden und von verschiedenen Faktoren eingeschränkt in der Produktion.» Dazu leide sie unmittelbar an den Umwelteinflüssen und gerate zunehmend in Sachzwänge (Teure Investitionen, rasant sinkende Erlöse.)

Mehr Ökologie


Hans Neuenschwander, der neben seinem Beruf als Landwirt als Berater am Inforama Bäregg angestellt ist, kennt die Probleme der Landwirte nur zu gut. Er umriss in seinem Referat die Strategie des Bundesrates zur neuen Agrarpolitik. «Ziel ist, möglichst viel Nahrungsmittel zu produzieren, die Kulturlandschaft zu schützen und mehr Biodiversität zu erhalten. Dabei sollten möglichst wenig Emissionen entstehen, die umweltbelastend sind und möglichst wenig natürliche Ressourcen verbraucht werden.»

Neuenschwander verschwieg nicht, dass einige Betriebe wegen den neuen SAK-Berechnungen (Standardarbeitskräfte) Probleme bekommen würden. «Viele werden unter die Gewerbegrenze fallen, die entscheidend ist bei Investitionen oder Hofübernahmen.» Auch die Umlagerung der Direktzahlungen vom Tierbestand zu Flächenbeiträgen könnten Betriebe in Schwierigkeiten bringen. Wichtig für die Landwirte sei sicher, dass sie sich informieren würden über mögliche Vernetzungen oder aktiv Öko-Massnahmen fördern würden. «Es gibt hier noch Möglichkeiten, Beiträge zu erhalten. Aber manchmal ist die Schwelle für die Landwirte noch hoch.»

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Erstellt: 20.09.2012
Geändert: 20.09.2012
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