Wärmeverbund Worb: Ausbau in Planung

Der Bau des Wärmeverbundes Worb schreitet zügig voran: Die Holzfeuerung in der neuen Heizzentrale auf dem Areal der OLWO AG ist seit Anfang Juni 2020 in Betrieb.

pd/ib, info@bern-ost.ch

"Nachdem die ersten Kund*innen im Gebiet Worbboden – darunter auch die OLWO selbst – angeschlossen sind, folgt 2021 der Ausbau des Leitungsnetzes Richtung Worb-Ost", teilt die BKW AEK Contracting AG (BAC) mit, welche den Wärmeverbund Worb baut und betreibt. Der Wärmeverbund solle im Endausbau mehr als 70 Liegenschaften in den Gebieten Worbboden, Worb-Ost und Rüfenacht mit CO2-neutraler Wärme versorgen.

 

Auslöser des Projekts sei der Ersatz der bestehenden Hackschnitzelheizung der Holzverarbeiterin OLWO gewesen. "Im Vordergrund stand eine Verwertung der vom Sägewerk anfallenden Holzrinde und die Absicht, weitere Liegenschaften in Worb mit Wärme zu beliefern", schreibt die BAC. Die im Bau von Wärmeverbunden höchst erfahrene BAC habe in Zusammenarbeit mit der OLWO und der Gemeinde Worb den neuen Wärmeverbund für Worb entwickelt.

 

"Das erste Feuer im Holzkessel mit 1'500 Kilowatt Leistung wurde am 4. Juni 2020 entfacht", so die BAC. Seither werde die Heizenergie für die angeschlossenen Liegenschaften im Gebiet Worbboden mit Holzrinde und Restholz der OLWO erzeugt. Hauptabnehmerin dieser ersten Etappe ist die OLWO selber, sie bezieht Wärme für ihre Produktionsprozesse und für ihre Gebäude.

 

Netzausbau ab Frühjahr 2021

"Der Ausbau des Leitungsnetzes in Richtung Worb-Ost ist ab Frühjahr 2021 zusammen mit der Sanierung der Bollstrasse geplant", so die BAC. Das Gebiet Worb-Ost werde bis 2023 in zwei Etappen mit Fernwärme erschlossen. "Das Versorgungsgebiet erstreckt sich von der Bollstrasse über die Schulhausstrasse bis zur Blümlisalpstrasse. Entlang der Hauptleitungen sind zusätzliche Anschlüsse jederzeit möglich."

 

Eine Erweiterung in Richtung Rüfenacht ab 2021 bis 2024 sei in Planung. "Die Kundenakquisition in Rüfenacht ist aktuell noch am Laufen. Der Bau dieser Etappe ist abhängig vom Kundeninteresse", so die BAC.

 

Zu 90 Prozent erneuerbar

Nebst dem Holzkessel wird zur Abdeckung der Spitzenlast und für die Redundanz ein Ölkessel eingesetzt. "Der Hauptenergieträger für den Wärmeverbund Worb-Rüfenacht wird zu 90 Prozent erneuerbar sein. Ein zusätzlicher Holzkessel mit 3'200 Kilowatt Leistung wird voraussichtlich 2022 installiert", schreibt die BAC. Durch den Wärmeverbund Worb sollen im Endausbau jährlich rund 5'200 Tonnen CO2  eingespart werden. "Dies entspricht rund 1.7 Millionen Liter Heizöl pro Jahr."

 

Der Wärmeverbund Worb fördere die Nutzung von lokaler erneuerbarer Energie, heisst es in der Mitteilung. "Die exklusive Holzlieferantin OLWO ermöglichte, die Heizzentrale im Baurecht auf ihrem Gelände zu errichten. Dank des Standorts der Heizzentrale entfallen lange Transportwege für den Holzbrennstoff", so die BAC.

 

Investition: 18 Millionen Franken

Sie habe in den Bau der ersten Etappe "Worbboden" rund 8 Millionen Franken investiert. "Die Gesamtinvestition bis zum Endausbau beläuft sich auf zirka 18 Millionen Franken", schreibt die BAC. Die Aufträge für den Bau des Wärmeverbunds flössen zu einem grossen Teil lokalen Unternehmen zu.

 

Die Gemeinde Worb sei seit 2005 Energiestadt und unterstütze die Nutzung erneuerbarer Energien, heisst es in der Mitteilung. Die Schulhäuser Oberstufenzentrum Worbboden und Sonnhalde (Werkhof Feuerwehr) seien bereits am Verbund angeschlossen, die restlichen Schulhäuser und gegebenenfalls weitere Gemeindeliegenschaften würden folgen.


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Erstellt: 01.10.2020
Geändert: 01.10.2020
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