Wärmeverbund Walkringen: Zeitplan war zu optimistisch
Im Juni sagten die Stimmberechtigten von Walkringen Ja zu einem Wärmeverbund im Besitz der Gemeinde. Nun ist klar: Der sportliche Zeitplan, der damals präsentiert wurde, war etwas zu optimistisch.
Gründung der gemeindeeigenen AG Wärmeverbund so schnell wie möglich, Baustart diesen Herbst, Inbetriebnahme im Winter 20/21. So lautete der Zeitplan, den der Gemeinderat von Walkringen im Vorfeld der Abstimmung über den Wärmeverbund präsentierte (BERN-OST berichtete).
Dass das ein ziemlich sportlicher Zeitplan ist, wurde vom Gemeinderat damals offen kommuniziert. Jetzt zeigt sich, dass er wohl ein wenig zu sportlich war.
AG-Gründung noch in diesem Monat
Klar ist inzwischen, wer im Verwaltungsrat der AG sitzen wird. Als VR-Präsident ist Gemeinderat Martin Wüthrich bestimmt, Mitglieder werden Gemeinderat Andreas Amstutz, Thomas Bücherer als Externer oder Bürgervertreter und der zukünftige Anlagenwart Thomas Jordi. Das Sekretariat übernimmt Gemeindeschreiberin Nathalie Arn. Vorgesehen sei, die AG noch in diesem Monat zu gründen, sagt Gemeindepräsident Peter Stucki auf Anfrage. Die AG wird den Wärmeverbund in Zukunft betreiben und für Finanzen und Unterhalt zuständig sein.
Den Bau des Wärmeverbunds wird eine nicht-ständige Baukommission begleiten. Präsidiert wird diese von Gemeindepräsident Stucki, Mitglieder sind Martin Wüthrich, Gemeinderat Andreas Schneider als Vorsteher der Tiefbau-Abteilung, Thomas Jordi und André Hodel als Vertreter des Ingenieurbüros Allotherm, das die Anlage plant. Das Sekretariat führt ebenfalls Nathalie Arn. Die Kommission wurde vom Gemeinderat bereits gebildet und wird mit der AG-Gründung aktiv.
Baugesuch noch nicht eingereicht
Noch ausstehend ist das Baugesuch für die Heizzentrale und das Leitungsnetz. Es liege bereit, so Gemeindepräsident Stucki. Um es beim Kanton einzureichen, fehlten aber noch ein paar Teile, zum Beispiel die Durchleitungsrechte zum Leitungsplan. Ziel sei, es im November einzureichen.
Ein Baustart diesen Herbst ist somit vom Tisch. "Uns wurde vom Ingenieurbüro aber gesagt, es sei immer noch realistisch auf Winter 20/21 in Betrieb zu gehen", sagt Stucki. "Ich weiss von Leuten, die nur noch für diesen Winter Heizöl gekauft haben. Die können wir ja nicht frieren lassen."
Denn zumindest bei den Verbraucherverträgen scheint das Projekt auf Kurs zu sein. "Wir haben genügend für die erste Etappe", so Stucki. Ein erster Heizkessel wird Anschlüsse bis 400 Kilowatt Wärme gewährleisten. Für einen weiteren wäre Platz und auch das Interesse sei vorhanden, sagt Stucki. So hätten etwa die Schafrain-Investoren Interesse angemeldet.