Wärmeverbund Walkringen: Im September kommt der Kessel

Der Wärmeverbund Walkringen ist auf Kurs. Im September wird der Heizkessel eingebaut, im Spätherbst soll die erste Wärme fliessen.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Garantieren könne er es nicht, aber geplant sei, die Heizzentrale im Spätherbst in Betrieb zu nehmen, sagt Gemeinderat Martin Wüthrich (SVP). Er amtet im Moment als Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident der gemeindeeigenen Aktiengesellschaft, die den Wärmeverbund baut und auch betreiben wird, und ist Mitglied der nichtständigen Kommission, die den Bau begleitet.

 

Zentrale unter dem Boden

Aktuell ist das Projekt auf Kurs. Die Pfählung für die Heizzentrale ist erstellt, demnächst kommt die Bodenplatte, ab dem 10. September soll der Heizkessel aufgestellt werden. Die Zentrale direkt neben der Zimmerei Amstutz wird fast komplett unter dem Boden gebaut. Für die Schnitzellieferung wird es einen Schacht geben in den Schnitzelbunker, von da werden die Schnitzel automatisch in den Heizofen transportiert. Von der Zentrale aus verläuft die Wärmeleitung unter den Gleisen durch und über die Strasse, biegt dann links in den Schafrainweg ein und führt schliesslich ins Unterdorf. Der Zweite Abzweiger geht der Bahnhofstrasse entlang Richtung Pfarrhaus, um Liegenschaften an der Hauptstrasse zu erschliessen.

 

Umfrage für zweite Etappe

15 Gebäude werden in einer ersten Etappe an das Netz angeschlossen. Drei davon, unter anderem das Schulhaus, gehören der Gemeinde und hatten überhaupt erst den Anstoss gegeben zum Wärmeverbund. Die drei Gemeindeliegenschaften verbrauchen eine Wärmeleistung von rund 170 kW, die restlichen 12, meist Wohnhäuser, etwa 200. Liefern könnte der Heizkessel bis zu 550 kW, für weitere Anschlüsse wäre also noch Spielraum. Aktuell läuft ausserdem eine Umfrage bei potenziellen Nutzer*innen von der Gewerbestrasse in Richtung Vilmatt und Fridberg. Gibt es genügend Interessent*innen, wird ein zweiter Heizkessel eingebaut.

 

Auch die Finanzen des Projekts sind zurzeit im Lot. Nebst den 100'000 Franken Kapital, mit dem die Gemeinde die AG Wärmeverbund gegründet hat, sollen in mehreren Etappen 1,9 Millionen Franken in Form eines Darlehens an die AG fliessen, rückzahlbar nach Abschluss der Bauarbeiten, wenn die Verbraucher*innen die ersten Rechnungen bezahlen. Diesen Kredit werde man voraussichtlich nicht voll ausschöpfen müssen, sagt Wüthrich. Das Modell mit einer AG und der Gemeinde als Alleinaktionärin bewähre sich bis jetzt. "Es ist alles an einem Ort, das ist für die Organisation und die Kommunikation sehr praktisch."

 

Schnitzel aus Walkringen?

Noch nicht entschieden ist, wer die Holzzschnitzel liefern wird. Klar ist nur, dass sie idealerweise aus einem Wald im Umkreis von Walkringen stammen sollen. Gemeinderat Martin Wüthrich bewirtschaftet selber einen Hof und besitzt auch Wald. Als Lieferant komme er aber nicht in Frage, weil er seine Holzabfälle selber zum Heizen braucht.


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Erstellt: 08.08.2020
Geändert: 11.08.2020
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