Vom An-Mo-Konkurs betroffener Unternehmer spricht: „Sauerei“

Der Konkurs der Stiftung An-Mo in Grosshöchstetten mit insgesamt 30 Entlassungen hat auch negative Auswirkungen auf regionale Lieferanten. Die Stricker AG in Grosshöchstetten macht Forderungen in der Höhe eines fünfstelligen Frankenbetrages geltend.

Martin Christen / Res Reinhard, info@reinhards.ch
Die Stricker AG Früchte Gemüse Tiefkühlprodukte hat eine detailgenaue „Chronologie Stiftung An-Mo“ zusammengestellt. Darin heisst es: „Seit 1. Februar 2009 wurden unsere Rechnungen für Warenlieferungen an das Restaurant Teehaus in Grosshöchstetten nicht mehr bezahlt.“

Weiter heisst es: „Nachdem wir nach mehreren Mahnungen auf die Barzahlung umgestellt hatten, wollte Peter Bläsi nichts mehr von der Stricker AG wissen.“ Und: „Anfangs Juli 2009 versicherte uns Peter Bläsi telefonisch, dass es in den nächsten 14 Tagen eine Bankenlösung gebe und er nachher sofort alles bezahlen werde.“

Im September 2009 die Betreibung

Nach mehreren Mahnungen ohne Erfolg habe die Stricker AG am 9. September 2009 die Betreibung eingeleitet. Am 14. Oktober 2009 habe die Stricker AG dem Richter in Schlosswil das Gesuch um Vorladung zum Aussöhnungsversuch zugestellt.

Am 4. Januar fand laut der Chronologie die Verhandlung vor dem Richter in Schlosswil statt: „Es wurde ein Vergleich abgeschlossen, der von beiden Seiten rechtsgültig unterzeichnet wurde.“ Inhalt: „Abzahlung der Schuld in monatlichen Raten von 1‘000 Franken.“

Erste Rate nicht eingetroffen

Nachdem die erste vereinbarte Rate nicht eingetroffen sei, habe die Stricker AG am 10. März 2010 das Begehren um Fortsetzung der Betreibung verlangt, heisst es in der Chronologie weiter. Die Konkursandrohung sei am 13. April 2010 Peter Bläsi zugestellt worden.

Die Chronologie der Stricker AG endet – vorläufig – so: „Es ist einfach eine ‚Sauerei‘, wie mit den Gläubigern umgegangen wird.“

Zu tiefe Mieterträge als Grund

In einer ausführlichen Stellungnahme zum vorliegenden Bericht bedauert Peter Bläsi die Situation. Nach jahrelangen Problemen mit der Liquidität habe sich die Situation im Frühjahr 2009 derart zugespitzt, dass Kreditoren nicht mehr innerhalb der üblichen Frist hätten bezahlt werden können.

Verantwortlich macht Bläsi zu tiefe Mieterträge im An-Mo-Zentrum. Die ganze Situation belaste ihn persönlich um so mehr, „als dass es doch der Stiftung An-Mo Gesundheitszentrum trotz jahrelangen Liquiditätsschwierigkeiten bis 2009 auch dank grossem Einsatz aller Mitarbeiter immer gelungen ist, sämtliche Rechnungen von Handwerkern und Lieferanten pünktlich zu bezahlen.“

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Erstellt: 10.05.2010
Geändert: 10.05.2010
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