Volksmusik-Gala in Wichtrach - Sascha Ruefer: "Ich bin ein Fleischmoudi"
Auftritte von Stars aus der Unterhaltungsbranche, dazu Speis und Trank – das ist das Erfolgsrezept der Volksmusik-Gala, die am 2. April in Wichtrach stattfindet. Gastgeber Sascha Ruefer über die Parallelen zwischen Sport und Unterhaltung, Glaubwürdigkeit und seine kulinarischen Vorlieben.
Sascha Ruefer: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Man darf nicht vergessen, dass die erfolgreichen Künstler in der Volksmusik durchwegs ausgebildete Sänger sind. Wenn ich als Moderator auch schon mal Elemente mit Gesang eingebaut habe, so ist das noch längst kein Ansatzpunkt für eine Karriere als Sänger. Ich mag es ja auch nicht, wenn sich Schönheitsköniginnen ohne weitere Ausbildung als Moderatorinnen sehen.
Was ist für Sie denn Volksmusik?
Für mich ist Volksmusik einfach jene Musik, die dem Volk gefällt. Genau so, wie sich der Volksgeschmack und die Stimmung verändern, verhält sich auch die Beziehung zum Begriff Volksmusik. Heute können DJ Ötzi, Chuelee und Oeschs die Dritten auf der gleichen Bühne auftreten, weil sie das gleiche Publikum ansprechen. Hingegen wäre ein Auftritt von Roxette am gleichen Konzert undenkbar. Zwischen den Stilen von Roxette und DJ Ötzi liegt eine natürliche Grenze, wie auch zwischen anderen Musiksparten. Ich rede aber lieber vom volkstümlichen Schlager als von Volksmusik, denn für mich ist Volksmusik eigentlich Ländler und Jodel.
Schlägt Ihr Herz höher für den Sport oder für die Showszene?
Die zwei vordergründig unterschiedlichen Gebiete haben viele Ähnlichkeiten. Nimmt man beim Sport das Leistungsdenken «höher, schneller, weiter» weg, stellt man fest, dass Sport auch Unterhaltung ist. Mich interessieren wirklich beide Gebiete, weshalb der scheinbare Spagat eben gar nicht so gross ist.
Vor Ihnen hat schon Beni Thurnherr diesen Spagat geschafft.
Ich würde mir nie anmassen, mich mit Beni zu vergleichen, der für mich eine Ikone und eine Legende ist.
Trotzdem: Sportreporter scheinen als Showmoderatoren prädestiniert zu sein.
Einen Sportreporter zeichnet seine Flexibilität aus, er muss spontan, schnell und flink sein. Genau diese Eigenschaften braucht es auch in der Unterhaltung.
Und wie halten Sie sich auf dem Laufenden?
Im Sport, der sehr resultatorientiert ist, kann sich die Lage von Woche zu Woche ändern, in der Unterhaltung sind das längere Prozesse. Primär aber lese ich Zeitungen und nutze die vielen Möglichkeiten im Internet. Als Sportreporter muss man im gegebenen Fall auch kritisch sein können. Das muss man in der Unterhaltung nicht, weshalb ich in diesem Gebiet auch nähere Kontakte mit den Interpreten aufrecht halten kann.
Mit wem zum Beispiel?
Mit Florian Ast, Francine Jordi und auch mit der Familie Oesch verbindet mich mittlerweile eine tiefe Freundschaft.
Würden Sie auch einen traditionellen Jodlerabend ohne Schlagermusik moderieren?
Ein Moderator muss glaubwürdig wirken. Dazu muss man in erster Linie ehrlich sein. Meine Grosseltern und auch mein Onkel und meine Tante waren und sind begeisterte Jodlerinnen und Jodler. Trotzdem habe ich dazu keinen rechten Bezug. Das wäre für mich ein grosses Hindernis, weil ich den Ansprüchen der Jodlerszene nicht gerecht werden könnte.
Die Volksmusik-Gala in Wichtrach mischt Show mit kulinarischem Genuss. Wie gross ist Ihre Leidenschaft fürs Essen?
Wenn ich auf die Waage stehe, ist sie wahrscheinlich manchmal etwas zu gross … Der Anlass in Wichtrach findet ja nun schon zum dritten Mal statt. Die Idee des Organisatoren Jürg Werren, gehobenes Essen mit guter Unterhaltung zu mischen, hat eingeschlagen. Der Erfolg entlarvt das Klischee, dass Volksmusikfreunde ihrer Leidenschaft nur mit Bratwürsten in den Händen frönen, als Lüge.
Mit welchem Essen kann man Ihnen die grösste Freude bereiten?
Ich bin ein «Fleischmoudi», beim Grillieren bin ich im Element.
Die Volksmusik-Gala findet zum dritten Mal im Sportzentrum
Sagibach Wichtrach statt. Im Programm stehen neben dem Moderator Sascha Ruefer Francine Jordi, Die fidelen Mölltaler, Patricia und Walter Andreas Müller als Alt-Bundesrat Blocher. Nicht nur die Halle und der Publikumsaufmarsch sind grossartig, auch die Zahlen hinter den Kulissen sind gigantisch:
- Die Halle wird mit 1260 m2 Tüchern eingekleidet
- 10 Techniker bauen während 12 Stunden die Ton- und Lichtanlage
- 3000 Gläser, 7200 Besteck-Teile und 3600 Teller werden in 11 Stunden aufgedeckt
- 62 Personen sind im Catering-Einsatz
- 192 kg Schweinebraten und 132 kg hausgemachte Spätzli werden in 30 Stunden zubereitet.
[i] Volksmusik-Gala: 2. April, ab 16.30 Uhr, Sagibachhalle in Wichtrach. Tickets: www.inszene.ch