Verschmolzen oder verwirrt: Zäziwiler Musiker kreiert ein Stück mit zehn Komponisten

Aus Anlass seines 20. Adventskonzertes mit der Musikgesellschaft Ostermundigen hat der Zäziwiler Dirigent und Komponist Mario Bürki ein besonderes Werk in Auftrag gegeben: Zehn Komponisten haben dafür je 20 Takte geschrieben.

Werner Reber / Tobias Kühn, info@bern-ost.ch
"Ich kannte bis anhin einzig das Werk 'Suite Bestiarium', in welchem jeder der neun Sätze von einem anderen Komponisten geschrieben wurde", erzählt Mario Bürki, "ich dachte, das könnte doch auch innerhalb eines durchgehenden Werkes funktionieren." Gedacht, getan.

Im Oktober 2016 begann Bürki mit der Planung der Komposition. Da das Werk inhaltlich verbunden sein sollte, konnten nicht alle Komponisten gleichzeitig komponieren, sondern mussten nacheinander daran arbeiten. „Ich musste also einerseits die Reihenfolge bestimmen, anderseits aber darauf Rücksicht nehmen, wer wann Zeit zum Schreiben hat“, so Bürki.

Eröffnung aus Kolumbien

Mario Bürki entschied sich, den kolumbianischen Komponisten Victoriano Valencia mit der Eröffnung zu beauftragen. Anfangs November 2016 erhielt Bürki die Anfangstakte. "Es war Wahnsinn, mit welcher Intensität Victoriano das Werk eröffnete. Bereits in den ersten vier Takten waren genügend Ideen für die folgenden Komponisten enthalten."

Danach waren nacheinander Philip Sparke (GB), Andreas Ludwig Schulte (D), Thomas Asanger (A), Kevin Houben (B), Jacob de Haan (NL), Armin Kofler (I), Marc Jeanbourquin (CH) und schliesslich der Franzose Nicolas Jarrige an der Reihe.

"Während die ersten zwei Drittel der Komposition eher konzertanter Natur waren, war das dritte Drittel geprägt von Funk und Rock. Ich fragte mich, wer nun das Finale gestalten könnte?" Mario Bürki entschied sich gegen einen weiteren Komponisten, er fügte eine Reprise der ersten Takte an und schrieb den Schluss gleich selber.

Premiere in Ostermundigen

Im Oktober 2017 war die Komposition vollendet, so dass es noch gerade reichte, diese fürs Konzert am 10. Dezember 2017 einzustudieren. In der vollbesetzten Kirche konnte das Werk durch die MG Ostermundigen aufgeführt werden.

Wie heisst das Werk denn nun? "Ich entschied mich für den Titel «Confusion». Dieser bedeutet so viel wie Verschmelzung oder Verwirrung und passt daher hervorragend zu dieser einmaligen Komposition!"

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Erstellt: 01.01.2018
Geändert: 01.01.2018
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