Verkehrssanierung Worb: Keine Bundesgelder wegen "zu geringem Nutzen"

Der Bundesrat hat die Verkehrssanierung Worb vom A- zum C-Projekt zurückgestuft und damit eine Mitfinanzierung vorerst ausgeschlossen. Der Kanton hofft jetzt auf andere Finanzierungsquellen.

Res Reinhard, info@reinhards.ch
Am 17. September 2008 war in den BERN-OST News zu lesen: "Wenn es mit der Bundesfinanzierung klappt, kann 2011 mit den Hauptarbeiten für die Worber Verkehrssanierung begonnen werden."

Mit der Bundesfinanzierung wird es nun - vorerst - nichts. "Der Bundesrat erachtet das Kosten-/Nutzenverhältnis bei der Worber Verkehrsanierung als ungenügend und hat das Projekt deshalb zurückgestellt", begründet Ulrich Seewer von der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern den Entscheid gegenüber dem Internetportal BERN-OST.

Der aktuelle Prüfbericht des Bundes zum Agglomerationsprogramm Bern liegt BERN-OST vor. Im Bericht steht zur Verkehrssanierung Worb: "Die Massnahme weist angesichts der beträchtlichen Kosten einen zu geringen Nutzen auf. Die Entlastungswirkung wird aus folgenden Gründen als mässig eingestuft:
- Die relative Verkehrsreduktion wäre aufgrund der flankierenden Massnahmen merklich.
- Die zu erwartende Verkehrsbelastung (2020) bleibt aber im vertretbaren Rahmen, auch wenn ein gewisser Transit- resp. Schwerverkehr aus dem Emmental zu berücksichtigen ist.
- Die Betroffenheit im zu entlastenden Ortsteil ist zudem eher gering. Weiter stellt diese Massnahme im Gesamtagglomerationskontext keinen bedeutenden Wirkungsträger dar."

Damit ist die Finanzierung der Verkehrssanierung fraglich, obwohl das Berner Kantonsparlament dem 60-Millionen-Projekt im November 2007 deutlich zugestimmt hatte. Für Ulrich Seewer ist trotz dem negativen Bundesentscheid "noch nicht aller Tage Abend". Erstens werde der Kanton zum Entscheid des Bundesrats noch Stellung nehmen können, und zweitens würden sich vielleicht im Rahmen der anlaufenden Konjunkturprogramme andere Finanzierungsquellen ergeben.

Auch der Worber Gemeindepräsident Peter Bernasconi ist an seinen letzten Amtstagen zuversichtlich. Bernasconi zu BERN-OST: "Der Kanton hat das Projekt im November 2007 genehmigt und damit auch Ja gesagt zum gesamten Kredit von knapp 60 Millionen Franken. Ich gehe deshalb davon aus, dass er die Finanzierung der Worber Verkehrssanierung nötigenfalls auch ohne Bundesmittel übernehmen wird."

Mit der Verkehrssanierung Worb soll das verkehrsgeplagte Zentrum von Worb, vorab die Bern- und Bahnhofstrasse, vom Durchgangsverkehr entlastet und als Wohn- und Geschäfts- und Einkaufszentrum fit gemacht werden. Vorgesehen sind der Bau einer rund 1,4 Kilometer langen Umfahrungsstrasse mit zwei Tunneln am südlichen Dorfrand sowie flankierende Massnahmen im Dorfzentrum.

www.worb.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 22.12.2008
Geändert: 24.12.2008
Klicks heute:
Klicks total: