Verkehrssanierung Worb: Die Reaktionen der Parteien

Weil der Bundesrat eine Mitfinanzierung vorerst ausgeschlossen hat, ist die Realisierung der Verkehrssanierung Worb gefährdet (siehe BERN-OST News vom 22. Dezember 2008). BERN-OST hat bei den Worber Parteipräsidentinnen und -prä

Res Reinhard, info@reinhards.ch
Der Entscheid des Bundesrats, die Verkehrssanierung Worb vom A- zum C-Projekt zurückzustufen und damit eine Mitfinanzierung vorerst auszuschliessen, sorgt in Worb für viel Gesprächsstoff. Wohl hat der Grosse Rat das Projekt und den Gesamtkredit von knapp 60 Millionen Franken am 20. November 2007 genehmigt. Barbara Egger, Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin des Kantons Bern, hatte aber bei der Debatte im Grossen Rat klar betont: "Dieses Projekt kann ohne Bundesgelder nicht finanziert werden." BERN-OST hat die Worber Parteien nach ihren Reaktionen und Einschätzungen befragt.

„Projekt grundsätzlich überdenken“

Für SVP-Präsident Martin Wälti bietet die Verweigerung der Bundesgelder einen geeigneten Anlass, um das Projekt Verkehrssanierung Worb grundsätzlich zu hinterfragen. Wälti zu BERN-OST: „Mit der geplanten Linienführung über den Käsereikreisel kann keine richtige Entlastung bewirkt werden, insbesondere wenn man mit den anstehenden Hofmatt-Projekten noch immer mehr Verkehr in diese neuralgische Zone ziehen will“. Für Wälti ist es nun am neu gewählten Gemeindepräsidenten und Gemeinderat, „alle Möglichkeiten in dieser Sache zu prüfen“.

„Vorfinanzierung ist unrealistisch“

Jonathan Gimmel, Co-Präsident der SP Worb und im Worber Gemeinderat zuständig für die Finanzen, bedauert den Entscheid des Bundes sehr. „Die Gemeinde muss sich jetzt beim Kanton dafür einsetzen, dass dieser nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten sucht“, fordert er. Eine mögliche Vorfinanzierung durch die Gemeinde hält Gimmel für „unrealistisch“. „Wir haben das Geld nicht“, winkt Gimmel ab.

„Die Fehleinschätzung des Bundes berichtigen“

Für FDP-Präsidentin Maja Widmer ist es wichtig, dass sich der Gemeinderat jetzt „nicht zurücklehnt“ und beim Kanton für die Projektrealisierung stark macht. „Es gilt, die Fehleinschätzung des Bundes zu berichtigen“, sagt sie gegenüber BERN-OST. Insbesondere müsse auch aufgezeigt werden, dass die Verkehrssanierung nicht nur Worb diene, sondern wichtig für die Weiterentwicklung der Region Emmental sei.

„Den Langsamverkehr fördern“

Auch für Barbara Rebsamen, Vize-Präsidentin der Grünen Worb, ist der Entscheid des Bundes enttäuschend. „Die Gemeinde muss versuchen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen“; sagt sie. Etwas Positives kann Barbara Rebsamen der Kreditverweigerung durch den Bund auch abgewinnen. Es gelte jetzt erst recht, den Langsamverkehr zu fördern. „Mehr Fuss- und Velowege können das Problem entschärfen“, ist sie überzeugt. Und: „Auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs könnte in Worb mehr getan werden.“

„Geld wäre eigentlich vorhanden“

„Für die Verkehrssanierung sieht es schlecht aus“, sagt Harry Suter, Präsident der EVP Worb. „Jetzt sind die Worber Grossrätinnen und Grossräte gefordert.“ Suter ist überzeugt, dass das Geld für das Grossprojekt beim Kanton eigentlich vorhanden wäre. „Auch letztes Jahr wurden die Einnahmen aus den Motorfahrzeugsteuern nicht vollständig gebraucht“, weiss der EVP-Präsident.

www.worb.ch

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Erstellt: 24.12.2008
Geändert: 24.12.2008
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