Vechigen - Wieder klare Sicht für Frau Heiniger
Im Rahmen der Aktion 72 Stunden halfen drei junge Damen der Rentnerin Ruth Heiniger bei Arbeiten im Haus. Vechigen möchte mehr als eine einmalige Unterstützung. Die Aktion wird als Start für eine Wochenplatzbörse genutzt.
Tobias Veitinger / Berner Zeitung BZ
Samstagvormittag im Heistrich bei Radelfingen. Im ersten Stock des Stöcklis gleich neben dem Restaurant Rössli herrscht quirliges Leben. Aus der Stube von Ruth Heiniger tönt helles Lachen, auf der Laube rumpelt es. Die 79-Jährige sitzt an ihrem Küchentisch und strahlt. «Seit einem Autounfall vor neun Jahren hat mein rechter Arm keine Kraft mehr.» Darum kann sie so einiges in ihrem Haushalt nur mit Mühe oder gar nicht erledigen – Fenster putzen oder gründlich Staubsaugen zum Beispiel. Doch Frau Heiniger scheint deswegen alles andere als niedergeschlagen. Zum einen sieht sie nicht aus, wie jemand, der leicht den Kopf hängen lässt, zum anderen hat sie an diesem Frühherbsttag Unterstützung von drei jungen Damen.
Hilfe für ein Taschengeld
Melanie Strahm, Ruth Schmutz und Lea Pupo sind mit Mountainbike und Töffli hier hochgefahren und polieren nun die vielen kleinen Fensterscheiben von Frau Heinigers Haus. Wie es dazu kommt, dass drei 15- und 16-jährige Frauen ihren Samstagvormittag zum Putzen opfern, erklärt Fabienne Studer. Sie ist Jugendarbeiterin der Gemeinden Ostermundigen, Stettlen und Vechigen. «Im Elternverein von Vechigen kam die Idee auf, eine Wochenplatzbörse aufzubauen», sagt Studer. Die Wochenplatzbörse soll Jugendliche, die sich ein Taschengeld verdienen wollen, und Menschen, die eine kleine Arbeit zu verrichten haben, zusammenbringen. «Ich habe schon Erfahrung mit einer solchen Börse aus Ostermundigen und konnte darum den Elternverein bei der Organisation unterstützen», so Studer.
Die Aktion 72 Stunden (siehe Kasten) am vergangenen Wochenende ist der Startpunkt dieser Wochenplatzbörse. «Wir haben an der Gewerbeausstellung von Vechigen einen Stand aufgebaut, an dem wir die Wochenplatzbörse vorstellen und auch erste Aufträge übernehmen und ausführen.» An diesem Wochenende noch umsonst.
Jobs sind begehrt
So bezahlt auch Ruth Heiniger ihren drei fleissigen Helferinnen dieses Mal nichts für ihre Dienste. Für ein anderes Mal ist sie aber gerne bereit, ein Sackgeld zu geben: «Ich bin ja froh, wenn sie mir helfen.»
«Als Stundenansatz gilt je nach Arbeit und Alter der Jugendlichen ein Tarif von 7 bis 15 Franken», sagt Jugendarbeiterin Studer. Junge Menschen zu finden, die dafür Rasenmähen, Hunde ausführen, Babysitten oder eben Fenster putzen, ist nach ihrer Erfahrung kein Problem. «Besonders in den Schulferien ist die Nachfrage sehr gross.» Dann sei es oft schwierig, für alle genügend Arbeit zu finden. Die Organisatoren der Wochenplatzbörse sind darum froh über jedes Jobangebot.
Auch die Mädchen haben Freude an der Arbeit: «Frau Heiniger hat uns sehr freundlich empfangen», sagt Melanie Strahm, die in Ostermundigen das zehnte Schuljahr absolviert. Dass sie an diesem Samstag unentgeltlich putzt, findet sie eine gute Sache. «So können wir Jungen zeigen, dass wir auch ohne Geld bereit sind zu helfen.» Für die Zukunft wünscht sie sich aber schon ein Plätzchen, an dem sie auch etwas verdient. Dabei kann sie sich vorstellen, wieder einmal bei Frau Heiniger vorbeizuschauen. Diese sieht das gleich: «Warum nicht, ich brichte gern ein wenig mit den Mädchen.»
Hilfe für ein Taschengeld
Melanie Strahm, Ruth Schmutz und Lea Pupo sind mit Mountainbike und Töffli hier hochgefahren und polieren nun die vielen kleinen Fensterscheiben von Frau Heinigers Haus. Wie es dazu kommt, dass drei 15- und 16-jährige Frauen ihren Samstagvormittag zum Putzen opfern, erklärt Fabienne Studer. Sie ist Jugendarbeiterin der Gemeinden Ostermundigen, Stettlen und Vechigen. «Im Elternverein von Vechigen kam die Idee auf, eine Wochenplatzbörse aufzubauen», sagt Studer. Die Wochenplatzbörse soll Jugendliche, die sich ein Taschengeld verdienen wollen, und Menschen, die eine kleine Arbeit zu verrichten haben, zusammenbringen. «Ich habe schon Erfahrung mit einer solchen Börse aus Ostermundigen und konnte darum den Elternverein bei der Organisation unterstützen», so Studer.
Die Aktion 72 Stunden (siehe Kasten) am vergangenen Wochenende ist der Startpunkt dieser Wochenplatzbörse. «Wir haben an der Gewerbeausstellung von Vechigen einen Stand aufgebaut, an dem wir die Wochenplatzbörse vorstellen und auch erste Aufträge übernehmen und ausführen.» An diesem Wochenende noch umsonst.
Jobs sind begehrt
So bezahlt auch Ruth Heiniger ihren drei fleissigen Helferinnen dieses Mal nichts für ihre Dienste. Für ein anderes Mal ist sie aber gerne bereit, ein Sackgeld zu geben: «Ich bin ja froh, wenn sie mir helfen.»
«Als Stundenansatz gilt je nach Arbeit und Alter der Jugendlichen ein Tarif von 7 bis 15 Franken», sagt Jugendarbeiterin Studer. Junge Menschen zu finden, die dafür Rasenmähen, Hunde ausführen, Babysitten oder eben Fenster putzen, ist nach ihrer Erfahrung kein Problem. «Besonders in den Schulferien ist die Nachfrage sehr gross.» Dann sei es oft schwierig, für alle genügend Arbeit zu finden. Die Organisatoren der Wochenplatzbörse sind darum froh über jedes Jobangebot.
Auch die Mädchen haben Freude an der Arbeit: «Frau Heiniger hat uns sehr freundlich empfangen», sagt Melanie Strahm, die in Ostermundigen das zehnte Schuljahr absolviert. Dass sie an diesem Samstag unentgeltlich putzt, findet sie eine gute Sache. «So können wir Jungen zeigen, dass wir auch ohne Geld bereit sind zu helfen.» Für die Zukunft wünscht sie sich aber schon ein Plätzchen, an dem sie auch etwas verdient. Dabei kann sie sich vorstellen, wieder einmal bei Frau Heiniger vorbeizuschauen. Diese sieht das gleich: «Warum nicht, ich brichte gern ein wenig mit den Mädchen.»