Vechigen - Vechigen will in Sachen Windenergie "Vollgas geben"

Vechigen will in Sachen Windenergie «Vollgas geben» 1000 Vechiger Haushalte sollen ihren Strom dereinst aus Windenergie beziehen. Doch bis in der Gemeinde drei Turbinen stehen, dauert es noch eine Weile.

Damit ein Gebiet für einen Windpark infrage kommt, müssen gewisse Voraussetzungen gegeben sein: Neben der Topografie und einer Windgeschwindigkeit von über 4,5 Metern pro Sekunde sind auch die verkehrstechnische Erschliessung und die Siedlungsdichte ausschlaggebend. Ein Gebiet, in dem alle Voraussetzungen erfüllt sind, ist Diepoldshusenegg/Mänziwilegg in der Gemeinde Vechigen. Dies ergab eine Studie, welche die Regionalvereine Emmental und Oberaargau in Auftrag gegeben hatten. Gut möglich, dass in einigen Jahren in der Gemeinde Vechigen ein Windpark entsteht. An der Regionalversammlung der Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) wurde im Dezember die Richtplanung für Windkraftanlagen in diesem Gebiet bereits gutgeheissen. In der Zwischenzeit hat der Kanton den Teilrichtplan genehmigt.

Die Idee der Gemeinde Vechigen ist, dass dereinst drei Windturbinen Strom für 1000 Haushalte produzieren sollen. Wo der Windpark im festgelegten Richtplanperimeter genau zu stehen kommt, soll im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision entschieden werden. Diese dürfte Ende Jahr in die Mitwirkung gehen. Das Volk kann frühstens Ende 2012 darüber befinden. Bis dahin gibt es noch einige Hürden zu überwinden. So müssen Grundbesitzer überzeugt werden, auf deren Land der Windpark gebaut werden könnte. Die Gemeinde führe derzeit Gespräche mit Landbesitzern und Anwohnern, sagt der Vechiger Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP) auf Anfrage. Noch bestehen Ängste und Vorbehalte: «Der Eingriff in das Landschaftsbild und der Lärm, den solche Turbinen verursachen, stehen dabei im Zentrum», sagt er. Es sei aber nach wie vor ein Ziel des Gemeinderats, dieses Windprojekt zu realisieren. Gerade im Zuge der Katastrophe in Japan sei es wichtig, bei der Entwicklung von erneuerbaren Energien «Vollgas zu geben».

Damit auch andere bernische Gemeinden solche Projekte angehen können, will die Kommission Raumplanung der RKBM einen Richtplan für Windenergie für das gesamte Gebiet der Regionalkonferenz ausarbeiten. Damit soll gemäss Kommissionspräsident Christian Zahler in der zweiten Jahreshälfte begonnen werden. Dabei gelte es festzuhalten, welche Gemeinden sich überhaupt für Windkraft eigneten. Zudem sollen die Kommunen selber sagen können, ob sie Interesse an einer solchen Anlage haben oder eben nicht.

lsb, "Der Bund"


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Erstellt: 04.04.2011
Geändert: 04.04.2011
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