Vechigen - Strasse für auswärtige Camions bald tabu

Der Fernverkehr auf der Lauterbachstrasse ist der Gemeinde ein Dorn im Auge. Jetzt setzt sie die LKW-Sperre um.

Katharina Merkle / Berner Zeitung BZ
In drei Wochen ist Schluss. Dann beginnt die Totalsanierung der Lauterbachstrasse in Utzigen. Der Verkehr wird bis im September umgeleitet. Für den auswärtigen Schwerverkehr ist aber ganz Schluss, denn für Lastwagen wird die Strasse mit einem Zubrin-gerdienst signalisiert. Das heisst: Nur Gewerbler, die im Dorf etwas zu erledigen haben, dürfen die Lauterbachstrasse mit dem Lastwagen befahren.

Freie Fahrt für Automobilisten

Die Massnahme musste publiziert werden, rief aber keine Gegner auf den Plan. Die Gemeinde will sie mit der Signalisation und mit vermehrten Kontrollen durchsetzen. Für einheimische Gewerbler gilt weiterhin keine Einschränkung. Auch der Auto- und Motorradverkehr kann ungehindert rollen. «Denn Besucher sind uns sehr willkommen», betont Vechigens Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP). Schliesslich sucht die Gemeinde Interessenten für ihr Bauland, und diese wollen die Umgebung ja nicht selten mit dem Auto inspizieren. Und: Vechigen will auch für motorisierte Ausflügler attraktiv bleiben, zumal einzelne Ortsteile mit dem ÖV nicht erreichbar sind.

Nach den Hintergründen für die LKW-Sperre muss man nicht lange suchen. Sie liegt bei der 1,78 Millionen Franken teuren Totalsanierung der Lauterbachstrasse. Die Kosten muss Vechigen alleine tragen – der Kanton zahlt nichts daran, weil es sich um eine Gemeindestrasse handelt. Wer zahlt, befiehlt, sagt sich die Gemeinde, und unterbindet dafür den regen LKW-Transitverkehr. Denn die Camions und die Laster belasten die Strasse stark, besonders die Ränder. Die Anwohnerinnen und Anwohner – welche die Sanierung schliesslich mitbezahlen – werden zudem weniger Lärm hinnehmen müssen, wenn der Schwerverkehr abnimmt.

Das Ja an der Urne war knapp


Die Umleitungen während der Bauzeit wird die Gemeinde noch publizieren. Die Hauptarbeiten sollen bis im Herbst erledigt sein. Die Schlaglöcher beweisen, wie dringend die Sanierung ist, die in der Gemeinde seit über 20 Jahren ein Thema ist. Am 13. Juni 2010 haben die Vechiger bei einer Referendumsabstimmung knapp mit 52,5 Prozent Ja gesagt zur Millioneninvestition.


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Erstellt: 24.02.2011
Geändert: 24.02.2011
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