Vechigen - Schulkommission tritt zurück
Kurz vor den Wahlen hat der Gemeinderat von Vechigen entschieden, nicht über die Zukunft der Schulen zu diskutieren. Die Mitglieder der Zentralschulkommission sind deshalb aus Protest praktisch geschlossen zurückgetreten.
Christian Liechti, Berner Zeitung BZ
Der Frust bei den Beteiligten ist gross: Anfang Woche hat der Gemeinderat von Vechigen entschieden, nicht über Schulreformen, die Einführung der Tagesschule oder über Investitionen in Schulstandorte zu entscheiden. Wie mehrere Quellen berichten, tat er dies, obwohl das Geschäft entscheidungsreif war.
So war zum Beispiel das zur Diskussion gestellte Schulreglement bereits vom Kanton vorgeprüft worden. Die Zentralschulkommission (ZSK), das vorberatende Organ, stellte die Anträge, die Schulstandorte Utzigen und Littewil zusammen zu legen und beim Kindergarten Anpassungen vorzunehmen. Die ZSK schlug auch vor, die Tagesschule bereits im kommenden Sommer in Boll zu eröffnen.
Umfangreiche Unterlagen soll auch die Baukommission eingereicht haben. Diese bestanden unter anderem aus einer Zusammenstellung der laufenden Kosten, der benötigten werterhaltenden und wertvermehrenden Investitionen mit den daraus resultierenden Anträgen.
Die Enttäuschung der Zentralschulkommission über das Nichteintreten des Gemeinderats ist riesig. Deshalb gibt die ZSK bekannt, dass fünf der sieben Mitglieder per sofort von ihrem Amt zurücktreten. In der Kommission verbleiben ZSK-Präsident und Gemeinderat Matthias Peter (SP) sowie der Vertreter der umstrittenen Aussenschule Littewil, Hans Moser. Damit ist die Kommission, die unter der Führung des neuen Gemeinderats im kommenden Jahr die Reformen umsetzen sollte, handlungsunfähig.
Sie sei «zutiefst empört, enttäuscht und frustriert», begründet die ZSK ihren Schritt. Die Wertschätzung ihrer Arbeit sei gleich null und werde mit Füssen getreten. Der Gemeinderat habe seine Führungsverantwortung aufs Gröbste missachtet, die Schulen seien ihm egal, und er habe kein Interesse an der Weiterentwicklung der Schullandschaft.
«Der Gemeinderat hat mit seinem arroganten und ignoraten Verhalten alle Bürgerinnen und Bürger vor den Kopf gestossen», schreibt die ZSK weiter.
«Der Zeitpunkt für einen diesbezüglichen Entscheid ist nicht geeignet», schreibt der Gemeinderat in einer vierzeiligen Mitteilung. Gemeindepräsident Walter Schildt (SVP) konkretisiert die Mitteilung und will den Entscheid im «Gesamtkontext kurz vor dem Wechsel des Gemeinderats» verstanden wissen: «Der Gemeinderat soll in neuer Zusammensetzung einen Entscheid fällen und diesen dann auch verantworten.»
Auf die Frage, warum der Gemeinderat nicht wenigstens auf die unumstrittenen Bereiche der Reformen eingegangen ist, will Schildt nicht näher eingehen. Zu viele Punkte seien noch ungeklärt. Zudem wolle er nicht aus der Schule plaudern und seine Ratskollegen desavouieren.
Die Linke ist entrüstet über das Nichteintreten des Gemeinderats. SP-Gemeinderat Matthias Peter ist Ressortchef Schulen. Die SP wirft dem Gemeinderat vor, sich reformfeindlich zu verhalten und zu Lasten der Schulen eine reine Machtdemonstration zu zelebrieren.
Der Gemeinderat gefährde damit «ernsthaft und nachhaltig» die Entwicklung der Gemeinde, schreibt die Partei. «Offensichtlich ist dem Gemeinderat ein Entscheid vor den Wahlen zu riskant», sagt SP-Präsident Sascha Tarli. Er vermutet, dass eine öffentliche Debatte über die Zukunft der Vechiger Schulen unterbunden werden soll.
In der Frage über die Zukunft der Schulen ist der Gemeinderat gespalten. SP und FDP suchten einen Entscheid, während die SVP-Mitglieder die Diskussion ablehnten. Wie die ZSK mitteilt, wurde der Nichteintretensentscheid mit 4 zu 3 Stimmen gefällt.
Vize-Gemeindepräsidentin Susanne Landolf Wild (SP, parteilos) spricht öffentlich gar von einer «Entscheidungsverweigerung» ihrer Ratskollegen. Zudem kritisiert sie, dass es dem Gemeinderat an politischer Kultur mangle und dieser seine strategische Aufgabe nicht mehr wahrnehme. Landolf Wild tritt am 30. November nicht mehr zur Wiederwahl an.
Ein Artikel aus der
www.vechigen.ch
So war zum Beispiel das zur Diskussion gestellte Schulreglement bereits vom Kanton vorgeprüft worden. Die Zentralschulkommission (ZSK), das vorberatende Organ, stellte die Anträge, die Schulstandorte Utzigen und Littewil zusammen zu legen und beim Kindergarten Anpassungen vorzunehmen. Die ZSK schlug auch vor, die Tagesschule bereits im kommenden Sommer in Boll zu eröffnen.
Umfangreiche Unterlagen soll auch die Baukommission eingereicht haben. Diese bestanden unter anderem aus einer Zusammenstellung der laufenden Kosten, der benötigten werterhaltenden und wertvermehrenden Investitionen mit den daraus resultierenden Anträgen.
Die Enttäuschung der Zentralschulkommission über das Nichteintreten des Gemeinderats ist riesig. Deshalb gibt die ZSK bekannt, dass fünf der sieben Mitglieder per sofort von ihrem Amt zurücktreten. In der Kommission verbleiben ZSK-Präsident und Gemeinderat Matthias Peter (SP) sowie der Vertreter der umstrittenen Aussenschule Littewil, Hans Moser. Damit ist die Kommission, die unter der Führung des neuen Gemeinderats im kommenden Jahr die Reformen umsetzen sollte, handlungsunfähig.
Sie sei «zutiefst empört, enttäuscht und frustriert», begründet die ZSK ihren Schritt. Die Wertschätzung ihrer Arbeit sei gleich null und werde mit Füssen getreten. Der Gemeinderat habe seine Führungsverantwortung aufs Gröbste missachtet, die Schulen seien ihm egal, und er habe kein Interesse an der Weiterentwicklung der Schullandschaft.
«Der Gemeinderat hat mit seinem arroganten und ignoraten Verhalten alle Bürgerinnen und Bürger vor den Kopf gestossen», schreibt die ZSK weiter.
«Der Zeitpunkt für einen diesbezüglichen Entscheid ist nicht geeignet», schreibt der Gemeinderat in einer vierzeiligen Mitteilung. Gemeindepräsident Walter Schildt (SVP) konkretisiert die Mitteilung und will den Entscheid im «Gesamtkontext kurz vor dem Wechsel des Gemeinderats» verstanden wissen: «Der Gemeinderat soll in neuer Zusammensetzung einen Entscheid fällen und diesen dann auch verantworten.»
Auf die Frage, warum der Gemeinderat nicht wenigstens auf die unumstrittenen Bereiche der Reformen eingegangen ist, will Schildt nicht näher eingehen. Zu viele Punkte seien noch ungeklärt. Zudem wolle er nicht aus der Schule plaudern und seine Ratskollegen desavouieren.
Die Linke ist entrüstet über das Nichteintreten des Gemeinderats. SP-Gemeinderat Matthias Peter ist Ressortchef Schulen. Die SP wirft dem Gemeinderat vor, sich reformfeindlich zu verhalten und zu Lasten der Schulen eine reine Machtdemonstration zu zelebrieren.
Der Gemeinderat gefährde damit «ernsthaft und nachhaltig» die Entwicklung der Gemeinde, schreibt die Partei. «Offensichtlich ist dem Gemeinderat ein Entscheid vor den Wahlen zu riskant», sagt SP-Präsident Sascha Tarli. Er vermutet, dass eine öffentliche Debatte über die Zukunft der Vechiger Schulen unterbunden werden soll.
In der Frage über die Zukunft der Schulen ist der Gemeinderat gespalten. SP und FDP suchten einen Entscheid, während die SVP-Mitglieder die Diskussion ablehnten. Wie die ZSK mitteilt, wurde der Nichteintretensentscheid mit 4 zu 3 Stimmen gefällt.
Vize-Gemeindepräsidentin Susanne Landolf Wild (SP, parteilos) spricht öffentlich gar von einer «Entscheidungsverweigerung» ihrer Ratskollegen. Zudem kritisiert sie, dass es dem Gemeinderat an politischer Kultur mangle und dieser seine strategische Aufgabe nicht mehr wahrnehme. Landolf Wild tritt am 30. November nicht mehr zur Wiederwahl an.
Ein Artikel aus der

www.vechigen.ch