Vechigen - Neuer Schub für den Windpark
Nach dem Ausstieg der BKW hat die Gemeinde neue Partner für einen Windpark auf der Dieboldshusenegg gefunden. Nun werden Standorte für mindestens drei Windturbinen gesucht.
Es schien, als wäre das Projekt gestorben: Die BKW stieg letztes Jahr aus dem Windparkprojekt oberhalb von Vechigen aus, weil es zu unrentabel sei. Doch die Gemeindebehörden gaben nicht auf. Sie suchten andere Partner – und fanden vier Interessenten. Aus diesen haben sie schliesslich die Considerate AG ausgewählt. Die Könizer Firma, hinter der verschiedene Schweizer Energieversorger stehen, soll das Projekt planen und zusammen mit Investoren umsetzen.
Widerstand angekündigt
Bis zum Windpark ist es aber noch ein weiter Weg. Zuerst klärt die Considerate AG nun ab, ob im Gebiet Dieboldshusenegg genügend Bauern bereit sind, ihr Land für eine Windturbine zur Verfügung zu stellen. Nötig seien mindestens drei Turbinen, ansonsten werde der Kanton die Anlage nicht bewilligen, erklärt Considerate-Geschäftsführer Urs Seiffert. Ist die Standortfrage geklärt, folgen genauere Messungen mit Windmasten. Danach fällen die Investoren den Entscheid, ob sie die Anlage bauen wollen. Falls ja, braucht es eine neue Überbauungsordnung, eine Umweltverträglichkeitsprüfung und dergleichen. Zudem bestünden Einsprachemöglichkeiten, die wohl auch genutzt würden: Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hat jedenfalls bereits Bedenken angemeldet.
Im Gegensatz zur BKW glaubt die Considerate AG aber nach wie vor an das Potenzial des Windparks. Schliesslich sei die Dieboldshusenegg vom Kanton als geeignet angesehen und in den regionalen Windenergie-Richtplan aufgenommen worden, so Seiffert.
«Fünf bis zehn Jahre»
«Wir können und wollen das Projekt nicht erzwingen», sagt Vechigens Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP). «Aber wir wollen es wenigstens versuchen.» Denn alternative Energien zu fördern, sei ein wichtiges Ziel. Bereits die Standortabklärungen sind allerdings aufwendig; deshalb hat die Gemeinde den Windenergie-Infoabend, der diese Woche hätte stattfinden sollen, abgesagt. Schilt hofft, bis Ende Jahr erste Ergebnisse vorlegen zu können.
Wann werden die Windturbinen im Gebiet Dieboldshusenegg dereinst stehen? Urs Seiffert will sich nicht auf eine Jahrzahl festlegen. Nur so viel: «Realistischerweise dauert es fünf bis zehn Jahre.»