Vechigen - Littewil ohne Schule

Schon vor acht Jahren kündigte der Vechiger Gemeinderat an, das Schulhaus im Weiler Littewil aufzugeben. Er erntete dafür jedoch derart heftige Kritik, dass er den Entscheid schliesslich nicht umsetzte. Später kam es abermals zu Grundsatzdiskussionen, die Schliessung wurde aber jedes Mal abgewendet.

Organisatorisch ist Littewil der eineinhalb Kilometer entfernten Primarschule Utzigen angeschlossen. Die Erst- und Zweitklässler werden in Littewil unterrichtet, die Dritt- bis Sechstklässler in Utzigen. Mit diesem Modell könnten die neusten Sparvorgaben des Kantons in Littewil aber nicht umgesetzt werden, erklärt Gemeinderat Kaspar Stocker (SP). Zudem höre die Littewiler Klassenlehrerin im Sommer 2015 auf. Deshalb entschieden eine zehnköpfige Arbeitsgruppe Schulraumplanung sowie der Gemeinderat, Littewil im Sommer zu schliessen. Die Erst- und Zweitklässler besuchen den Unterricht künftig in Utzigen, wo für 200 000 Franken eine Wohnung für Schulzwecke umgebaut werden soll. Was mit dem Schulhaus Littewil geschieht, ist noch nicht entschieden. Der Saal soll wenn möglich aber der Bevölkerung zugänglich bleiben.

Ein fünfter Kindergarten

Im Dezember kommt die Schulschliessung noch vor die Vechiger Gemeindeversammlung. Die Chancen für ein Ja scheinen diesmal gross zu sein: Am Informationsabend, an dem die Behörden ihren Plan vorstellten, fiel jedenfalls kein Votum gegen die Schliessung in Littewil.

Nebst Littewil hat die Arbeitsgruppe Schulraumplanung auch die sechs anderen Schulstandorte in der Gemeinde Vechigen analysiert. Diese sollen bestehen bleiben – auch die Gesamtschule Lindental. Eine Lösung gefunden hat die Arbeitsgruppe zudem für die Kindergärten. Heute sind die hundert Kinder auf nur vier Klassen verteilt, die dringend benötigte fünfte Klasse kam aus Platzgründen nicht zustande. Nun soll im Oberstufenzentrum Boll ein zusätzlicher Kindergarten eingebaut werden. Der dafür benötigte Kredit von 680 000 Franken kommt ebenfalls im Dezember vors Volk.