Vechigen - Die gute Seele der GV tritt ab
Während zehn Jahren war Dieter Baumann Leiter der Vechiger Gemeindeversammlung - am Samstag wurde er verabschiedet.
lsb / Der Bund
Oft sind Gemeindeversammlungen eher trockene Angelegenheiten, je kürzer sie dauern, desto besser. Nicht so, wenn Dieter Baumann die Leitung hatte. Während fast zehn Jahren führte er durch die Vechiger Gemeindeversammlungen, am Samstag zum allerletzten Mal. Ab dem nächsten Jahr wird der ehemalige Thorberg-Direktor Hans Zoss diese Aufgabe übernehmen.
Baumann begann die meisten Versammlungen, die er leitete, mit einem Zitat. So wurde in den Turnhallen der Schulanlage Utzigen und des Oberstufenzentrums Boll nicht nur über Kredite für neue Abwasserleitungen oder Strassensanierungen diskutiert, sondern auch über Goethe, Einstein, Tolstoi oder Gotthelf.
Baumann brachte auch immer wieder seine eigenen, humorvollen Überlegungen in die Versammlung ein: Weil die Gemeinde Vechigen in verschiedenen Gemeinderatings nicht aufgeführt war, erfand er eine Formel, die Vechigen zur alleinigen Siegerin machte. Auch lobte der Urvechiger, als welchen er sich selber beschreibt, sein GV-Publikum als «das beste in ganz Mitteleuropa». Die Lacher waren ihm stets gewiss.
Baumann begann die meisten Versammlungen, die er leitete, mit einem Zitat. So wurde in den Turnhallen der Schulanlage Utzigen und des Oberstufenzentrums Boll nicht nur über Kredite für neue Abwasserleitungen oder Strassensanierungen diskutiert, sondern auch über Goethe, Einstein, Tolstoi oder Gotthelf.
Baumann brachte auch immer wieder seine eigenen, humorvollen Überlegungen in die Versammlung ein: Weil die Gemeinde Vechigen in verschiedenen Gemeinderatings nicht aufgeführt war, erfand er eine Formel, die Vechigen zur alleinigen Siegerin machte. Auch lobte der Urvechiger, als welchen er sich selber beschreibt, sein GV-Publikum als «das beste in ganz Mitteleuropa». Die Lacher waren ihm stets gewiss.
Doch Baumann war bei weitem nicht nur Unterhalter: Er leitete die Versammlungen souverän und unaufgeregt. Und er hatte sogar dann die Zügel fest in der Hand, wenn über emotionale Themen wie das neue Schulmodell oder die Sanierung der Lauterbachstrasse diskutiert wurde. Wurde jemand persönlich, wies ihn Baumann freundlich zurecht - mit Erfolg.
Während die meisten schon mal die Übersicht verloren, wenn mal wieder eine Flut von Anträgen auf den Gemeinderat einprasselten, blieb Dieter Baumann gelassen. «Er kennt das System wie kein anderer», sagte Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP) am Samstag in seiner Abschiedsrede. Bei den Abstimmungen sei immer alles reibungslos verlaufen, eine Beschwerde habe es in Baumanns Zeit als GV-Leiter nie gegeben.
Nachfolger soll Rekord knacken
Gemäss Schilt gibt es zahlreiche Vechigerinnen und Vechiger, die die Versammlung jeweils nur wegen Baumann besuchten. Vor seinem letzten Auftritt am Samstag habe er von verschiedenen Leuten gehört, dass sie an die GV kommen wollten, um «den Baumann noch ein letztes Mal zu hören».
Obwohl er die Bevölkerung offensichtlich zu mobilisieren vermochte, blieb ihm etwas verwehrt: «Ich hätte gerne eine Teilnehmerzahl erreicht, die den Alkoholanteil eines guten Single Malt Whiskys übertrifft.» Er hoffe, dass dies seinem Nachfolger gelingen werde. Baumann selber wird künftig auch an den Gemeindeversammlungen anzutreffen sein - «aber nicht mehr an jeder».