Vechigen - Das Kinderlachen wird fehlen
Littewil hat Abschied von seinem Schulhaus genommen – mit Giulia Steingruber als prominenten Gast.
«Heut ist so ein schöner Tag! Lalalalala.» Mit dem Schlagerhit von Tim Toupet stellten die Littewiler und Utziger Schulkinder am Donnerstag nochmals ihr musikalisches Talent unter Beweis. Das Lied passte bestens zum schwülwarmen Sommerabend. Der Duft von grilliertem Fleisch und frisch gemähtem Gras hing über der malerischen Landschaft. Kunstturnerin Giulia Steingruber, Schweizer Sportlerin des Jahres 2013, beglückte die Kids mit Autogrammen. Und die Erwachsenen machten es sich auf den Festbänken bei Speis und Trank bequem.
Und doch schwang ein Hauch von Melancholie mit. Denn das Kinderlachen wird verschwinden, das Schulhaus geschlossen. Die Gemeindeversammlung von Vechigen entschied, dass die Unterstufe nur noch in Utzigen unterrichtet wird. «Wir waren gegen diesen Entscheid», sagt Jürg Baumann vom Verein Littewil aktiv, der das Fest organisiert. Aber man müsse den Beschluss der Mehrheit akzeptieren.
Dass ein Umzug bevorsteht, zeigt sich im Innern des Schulhauses. Kartonkisten voller Kinderbücher, Malstifte, Zeichnungen und sonstiger Utensilien stehen bereit. Vieles davon wird nach Utzigen wandern, der Rest unter den Kindern aufgeteilt.
Weiterhin öffentlich
Jemand, der nach dem Sommer im Dorf auch fehlen wird, ist Rosmarie Thönen. Sie wird als letzte Lehrerin von Littewil in die Geschichte eingehen. «Es war eine wunderschöne Zeit an einem wunderschönen Ort», sagt sie im Rückblick auf die letzten vier Jahre. Als die gebürtige Steirerin 2011 anfing, konnte man ihr nicht genau sagen, wie lange es die Schule noch geben wird. Ein Jahr? Zwei Jahre? Dass es nun genau bis zur Pension reichte, war ein glücklicher Zufall.
Wie es derweil mit dem Gebäude weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Ein Teil soll aber weiterhin für das Dorfleben genutzt werden. «Das haben wir den Littewilern versprochen», so der Vechiger Gemeindepräsident Werner Schilt.