Vechigen - Beim Thema Schule gehen die Emotionen hoch

Das Problem mit den Schulen sorgt schon seit längerem für rote Köpfe. Mit einer Informationsveranstaltung wollten die Verantwortlichen nun Klarheit schaffen.

Irina Eftimie / sl / Berner Zeitung BZ

«Diese Thematik ist mit viel Emotionen verbunden», sagte Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP) am Mittwoch zur Eröffnung des Informationsanlasses zur Schule Vechigen. Am 24. Mai beschloss die Gemeinde die Schliessung des Kindergartens in Littewil und die Entstehung einer neuen Kindergartenklasse in Boll. Damit wird sich die Einteilung der Schülerinnen und Schüler verändern, was nicht allen Eltern passt. Nebst dieser Diskussion war auch die Sanierung des Oberstufenschulhauses Thema.

 

Viel Diskussionsstoff boten für die rund 250 Anwesenden die Einteilung der Schüler ab dem Schuljahr 2013/2014 und die damit verbundenen neuen Schulwege. «Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit und hatte schon oft Glück, dass mich die Autos nicht umfuhren. Wir brauchen eine bessere Schulbusverbindung», forderte beispielsweise Matthias Senn. Gemeindepräsident Schilt erklärte, dass es eine Übergangslösung gebe. «Pedibus» heisst das Konzept, bei dem die Kinder zu Fuss in die Schule begleitet werden. Man suche nach einer besseren Lösung. Eine umfassende Änderung des Schulbusfahrplans ist für übernächstes Schuljahr vorgesehen.

 

Anonymer Appell


Das Oberstufenschulhaus soll in zwei Etappen für rund zwei Millionen Franken saniert werden. Zur Sanierung gehören die Instandsetzung der Gebäudehülle, der Innenausbau und die Überprüfung der Gebäudestatik. Thema war auch ein anonymes Schreiben einiger Eltern, in welchem mehr Transparenz und Aufklärung über die Mitspracherechte verlangt wurden. Simon Plüss, Präsident der Geschäftsprüfungskommission, sagte: «Der Umgang mit diesem Schreiben war schwierig, da wir nicht wussten, wer der Adressat ist, und wir die Informationen nicht direkt weiterleiten konnten.» Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Informationsflusses sei deshalb die Erstellung eines Kommunikationskonzepts.

 

Emotional geladene Vorwürfe


Obwohl die Eltern immer wieder aufgefordert wurden, ihre Aussagen nicht auf bestimmte Personen zu richten, wurden viele Vorwürfe geäussert, die emotional gefärbt waren. Einige Väter kritisierten die Leitung der Oberstufe und bezeichneten ihre Arbeit als ungenügend. Schulleiter Jürg Meyer war tief getroffen: «Diese Kritik ist ganz und gar nicht aufbauend. Der krankheitsbedingte Ausfall einer Lehrkraft und die überdurchschnittliche Klassengrösse sind spezielle Situationen, und mir fehlen die Ressourcen für eine bessere Lösung.» Schulinspektor Georg Lüthi seien die Klagen und Probleme der Eltern jedoch erst seit zweieinhalb Monaten bekannt. «Wir haben sofort gehandelt, und es geht etwas», so der Schulinspektor. Und Gemeindepräsident Walter Schilt versicherte den Anwesenden, dass man in Zukunft versuchen werde, besser zu informieren und konkrete Antworten zu liefern.

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Erstellt: 22.06.2012
Geändert: 22.06.2012
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