Vechigen - BKW hält Windpark für unrentabel
Die BKW ist aus dem Windparkprojekt auf der Dieboldshusenegg ausgestiegen. Gestorben ist die Idee deswegen nicht: Die Gemeinde verhandelt derzeit mit vier anderen Interessenten.
Die Nachricht tönt gut: Vechigen ist von der Regionalkonferenz als einer von sechs Windpark-standorten auserkoren und im Richtplan Windenergie aufgenommen worden. Das freut den Gemeinderat, der sich seit Jahren für einen Windpark auf der Dieboldshusenegg einsetzt. Doch es gibt auch schlechte Nachrichten: Die BKW hat nämlich beschlossen, nach sechsjähriger Vorarbeit aus dem Projekt auszusteigen. «Die Wirtschaftlichkeit ist aus unserer Sicht nicht gegeben», sagt BKW-Mediensprecher Gilles Seuret. Deshalb habe man die Absichtserklärung mit der Gemeinde gekündigt.
Vechigens Gemeindepräsident Walter Schilt (SVP) bedauert den Ausstieg. Dieser hänge wohl auch mit BKW-internen Umstrukturierungen zusammen, vermutet er. Denn erste Messungen vor ein paar Jahren hätten gezeigt, dass ein Windpark an diesem Standort realistisch sei. Deshalb hat die Gemeinde nach der BKW-Absage nun andere Projektpartner gesucht – und diese auch gefunden. «Es gibt vier konkrete Interessenten», erklärt Schilt. Er hofft, die Gespräche bald abschliessen und Ende Jahr einen neuen Partner für den Windpark präsentieren zu können.
Pro und Kontra
Bevor jemand millionenhohe Investitionen tätigt, will er Gewissheit, dass er den Windpark rentabel betreiben kann. Deshalb werde der neue Projektpartner auf der Dieboldshusenegg voraussichtlich neue, genauere Windmessungen durchführen, sagt Walter Schilt. Falls diese positiv ausfallen, beginnt die Suche nach Grundeigentümern, auf deren Land die Windturbinen gebaut werden könnte. Auch ist für die Turbinen eine Überbauungsordnung nötig, über die das Volk an der Gemeindeversammlung befinden müsste.
Viele Bürgerinnen und Bürger seien dem Projekt wohlgesinnt, sagt Schilt. Aber es gibt auch Gegner; sie befürchten unter anderem Lärmbelastungen und eine Verschandelung der Landschaft. Die Stiftung Landschaftsschutz meldete vor sechs Jahren ebenfalls bereits Bedenken an. Der Gemeindepräsident ist sich deshalb bewusst: «Es ist noch ein langer Weg zum Windpark.» Er wagt keine Prognose, wann die Windturbinen frühestens stehen könnten.
«Allein gehts nicht»