Utzigen - "Regierungsratsbunker" wird konserviert

Der Kanton Bern will den "Regierungsratsbunker" in Utzigen konservieren und mit möglichst geringem Aufwand weiterhin unterhalten. Das hat der Regierungsrat beschlossen.

SDA / Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Acht weitere Schutzbauten - allesamt Relikte aus der Zeit des Kalten Krieges - lässt die Regierung dagegen aufheben. Für den Rückbau hat sie einen Kredit von 215'000 Franken genehmigt, wie der Kanton Bern am Donnerstag mitteilte.

Zwischen 1971 und 1995 erstellte der Kanton Bern auf Geheiss des Bundes insgesamt zwölf Schutzbauten. Drei Anlagen wurden schon früher aufgehoben. Die neun noch bestehenden Anlagen wurden in den letzten Jahren mit minimalem Aufwand betriebsbereit gehalten.

Nach Angaben des Kantons handelt es sich vorwiegend um geschützte Standorte für zivile Führungsorgane und AC-Laboratorien. Die Schutzbauten werden laut Regierung nicht mehr benötigt, weil sich die Bedrohungslage verändert habe.

Der "Regierungsratsbunker" in Utzigen im Worblental wurde 1985 unter grösster Geheimhaltung fertiggestellt. Selbst die Menschen vor Ort wussten lange Zeit nichts über die gut getarnte Anlage.

Im Kriegsfall hätte die bernische Kantonsregierung hier Schutz gesucht. Zusammen mit dem Führungsstab, Angehörigen von Armee und Polizei hätten sich die sieben Regierungsräte hier verschanzt.

Den Kanton Bern kostete der Bau 4,5 Millionen Franken; der Kredit wurde wegen der Geheimhaltungspflicht am Grossen Rat vorbeigeschleust. Enttarnt wurde der Bunker im Jahr 2003 von der "Weltwoche".

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Erstellt: 01.07.2010
Geändert: 01.07.2010
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