Unihockey SML - Der Tiger zwingt den Grashüpfer in die Knie

Den Emmentalern gelang - mit Blick auf die Tabelle - ein äusserst wichtiger Sieg. Der Gast aus Zürich beeindruckte mit vielen Ballstaffetten, doch die Tigers liessen sich nicht überrumpeln und konterten GC mehrmals aus und gewannen mit 8:5.

Stefan Schärer, Unihockey Tigers

Vor einem halben Jahr trafen die beiden Teams im Playoff-Halbfinal aufeinander. Zwar gewannen die Hoppers die Serie mit einem Sweep doch die vier Spiele waren trotzdem allesamt äusserst eng. Würde den Tigers die Playoff-Revanche gelingen? Zu Beginn des ersten Drittels übernahm der Gast das Diktat über das Spiel. Bereits in der zweiten Spielminute kamen die Zürcher zu einem Pfostentreffer, übten weiterhin konstanten Druck auf die Tigers aus, doch die Defense der Emmentaler hielt diesem Stand. Nach Ablauf einer „Anwärmphase“ fingen sich die Tigers aber und konnten das Spielgeschehen zunehmend bestimmen. Mit einigen langen Bällen auf den spitz stehenden Tigers-Spieler gelang es, die Zürcher zum Öffnen der Verteidigung zu zwingen. In der 18. Minute erzielte Frejd auf Pass von Krähenbühl den verdienten Führungstreffer. Doch die Freude darüber war nur eine kurze, denn nur zwei Minuten später gelang es der tschechien-Fraktion bei GC (Skalik auf Pass Jakubek), Siegenthaler zum ersten Mal zu bezwingen. Ein engagiertes, spannendes erstes Drittel endete mit einem dem Spielgeschehen über die ganzen zwanzig Minuten gerecht werdenden Unentschieden.
 

Nach der ersten Pause ging es genau so engagiert weiter zur Sache. Die Tigers konnten nach knapp fünf Minuten durch Frejd – erneut auf Pass von Krähenbühl – wiederum in Führung gehen. Doch nur eine Minute später war diese Führung zwar nicht dahin aber zumindest in Gefahr. Eine Strafe gegen Flükiger führte zur Überzahlsituation für GC und damit zur massierten Ballung von blau-weissen Spielern vor Siegenthaler. Nach wenigen Sekunden gelang es Krähenbühl, einen der Querpässe abzufangen und nach einem Spurt über das nun fast leere Feld passte er zu Engel, ein perfekter Shorthand-Treffer. Doch die Freude über diese zwei-Tore-Führung währte – das Powerplay der Zürcher dauerte noch an – nur gerade 25 Sekunden und schon hing der Grashüpfer wieder am Hintern des Tigers. Die sehr engagiert und hart (aber fair) geführte Partie zeichnete sich nach wie vor durch enorm hohe Intensität aus. GC drückte und gelangte durch ein sehenswertes Dribbling von Scalvinoni zum Ausgleich. Simon Stucki hatte aber etwas dagegen und traf zwei Minuten später zur erneuten Führung für die Emmentaler.
 

In den ersten Minuten des letzten Drittels spielte praktisch nur der Gast aus Zürich. Doch zu nennenswerten Chancen führte diese Druckperiode nicht. In der 47. Minute gelang es Rindlisbacher, einen Pass abzufangen, er lancierte sofort Kropf und der Youngster erzielte – im Stile eines Routiniers – das fünfte Tor für die Tigers. Der Druck des Gastes nahm nun noch mehr zu, mit langen Ballstaffetten liessen sie Ball und Tiger laufen, doch die Hoppers kamen erneut kaum zu grossen Möglichkeiten. Und wenn … da war ja noch Jürg Siegenthaler im Tigers-Kasten. Mit einigen Big-Saves hielt er seine Farben im Spiel. Die Emmentaler konnten immer wieder kontern, waren damit aber mindestens so gefährlich wie die Stadtzürcher. Einer dieser Gegenstösse verwertete in der 54. Minute Simon Stucki zum 6:3. Wenige Sekunden später konnte Frejd zum Penalty-Duell gegen Torhüter Bühler antreten und er gewann. Nun setzte GC alles auf eine Karte, spielte mit sechs Feldspielern und die Tigers mussten drei mal zusehen, wie Helfenstein im Stil eines Hornussers mit seiner Schaufel den achten Treffer verhinderte. Der sich konstant und lautstark bei den Spielleitern beschwerende GC-Trainer Svensson hatte sich unterdessen seiner Mütze entledigt und konnte bzw. musste in der letzten Spielminute noch drei Treffer notieren. Zweimal waren es die Hoppers, den Schlusspunkt setzte aber Engel, der drei Sekunden vor Schluss zum achten Tor für die Tigers skorte.
 

Trainer Markus Schneider war mit der defensiven Leistung seines Teams sehr zufrieden. „Die Spieler haben zunehmend Vertrauen in das von mir gewünschte taktische System. Jede der drei Linien konnte zum heutigen Erfolg beitragen und zudem haben wir unseren Torhüter gut abgeschirmt.“ Für den weiteren Verlauf der Saison ist, so Trainer Schneider, von den Spielern noch mehr Flexibilität verlangt. Allerdings verlangen die gewünschten Positionswechsel der Feldspieler ein gewisses Mass an Mut und dazugehöriges Selbstvertrauen. Diese Vielseitigkeit ist gefragt und, so Schneider, „wichtig für die weitere Entwicklung des Teams“.



Unihockey Tigers – GC 8:5 (1:1, 3:2, 4:2)
Ballsporthalle Oberemmental, Zollbrück. – 323 Zuschauer. – SR Brändli/Labruyere.
Tore: 18. Frejd (Krähenbühl) 1:0. 20. Skalik (Jakubek 1:1. 5. Frejd (Krähenbühl) 2:1. 27 (26:21). Engel (Krähenbühl) 3:1. 27 (26:48). Skalik (Zürcher) 3:2. 36. Scalvinoni (Zürcher) 3:3. 38. Stucki Simon (Flükiger) 4:3. 47. Kropf (Rindlisbacher) 5:3.
54. Stucki (Gerber Marc Oliver) 6:3. 55. Frejd (Penalty) 7:3. 60 (59:16). Meier (Zürcher) 7:4. 60 (59:22). Skalik (Helfenstein) 7:5. 60 (59:57). Engel (Frejd) 8:5.
Strafen: Tigers 1-mal 2 Minuten, GC keine.
Unihockey Tigers: Siegenthaler Jürg.; Flükiger, Trüssel; Dysli, Langenegger Kevin; Gerber Markus, Rindlisbacher; Mühlethaler, Gerber Marc Oliver, Stucki Simon; Frejd, Krähenbühl, Engel; Siegenthaler Stefan, Kropf, Brechbühl; Gerber Philipp.
GC: Bühler; Helfenstein, Hostettler; Brus, Jakubek; Zehr, Kaiser; Zürcher, Scalvinoni, Wolfer; Salik, Meier, Norling; Wittwer, Sutter, Maffioletti; Wittwer.
Bemerkungen: Goalie Philipp Gerber kurz vor Spielbeginn verletzt ausgefallen. Erstes Saisonspiel von Markus Gerber. Tigers ohne Gerber Daniel, Stucki Marcel (beide krank) und Amstutz (rekonvaleszent) und ohne Stucki Dominic (überzählig). 2. Postenschuss GC, 4. Pfostenschuss Tigers, 13. Lattenschuss GC, 52 Lattenschuss Tigers, 54. Lattenschuss GC. GC ab 56. Minute teilweise ohne Torhüter. 56:47 Time-out GC. – Jürg Siegenthaler (Tigers) und Skalik (GC) als beste Spieler ausgezeichnet.
 


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Erstellt: 14.10.2012
Geändert: 14.10.2012
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